Hamburg. Postbank Wohnatlas 2017 gibt Tipps für Immobilien-Interessenten: Wo es sich derzeit lohnt, Eigentum zu erwerben.

Lieber einmal in eine Eigentumswohnung investieren als über Jahrzehnte Miete zahlen, ohne dass einem irgendwann die Immobilie gehört? Diese Frage stellen sich derzeit viele Haushalte. Gerade in Hamburg schrecken hohe Kaufpreise ab. Hier sollten Mieter eine Investition in eine eigene Immobilie gut überlegen, heißt es in einer aktuellen Untersuchung.

Die Postbank Studie Wohnatlas 2017, die vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) durchgeführt wurde, geht der Frage nach, ob Kaufen oder Mieten in bestimmten Regionen günstiger ist. Die Experten haben Kaufpreise in Relation zu den örtlichen Mieten gesetzt. Sie untersuchten dabei 402 Landkreise und kreisfreie Städte.

München an der Spitze

Gemessen am Mietniveau sind die Immobilienpreise laut der Studie in den drei größten deutschen Städten besonders hoch. In Berlin werden für Käufer rund 29, in Hamburg 30 und in München sogar 33 Jahresnettokaltmieten fällig.

Laut den HWWI-Experten liegt die momentane Schmerzensgrenze für noch moderate Kaufpreise bei 22,5 Nettojahreskaltmieten. Dieser Wert, so das HWWI weiter, erscheint angesichts des gegenwärtig sehr niedrigen und eines wahrscheinlich auch mittelfristig niedrig bleibenden Zinsniveaus vor allem für städtische Lagen gerechtfertigt.

Bremen noch vergleichsweise günstig

Im Vergleich der deutschen Großstädte bieten Dortmund, Essen, Bremen und Hannover im Verhältnis zu den örtlichen Mieten noch vergleichsweise günstige Preise. In diesen Städten ist ein Investment in Wohneigentum also besonders attraktiv, denn die Mietpreise sind bereits relativ hoch, die Immobilienpreise dagegen noch moderat. Besonders in Bremen und Hannover haben kaufinteressierte Mieter die Chance, als Eigentümer günstiger wegzukommen.

"Wohnimmobilien zu vergleichsweise moderaten Preisen finden sich in 195 der 402 Landkreise und kreisfreien Städte", erläutert Georg Hoogendijk, Geschäftsführer der Postbank Immobilien GmbH. "Dort werden für den Kauf einer Immobilie nicht mehr als rund 20 Jahresnettokaltmieten fällig, in 51 Kreisen sogar nur bis zu rund 15 Jahresmieten." Bundesweit reicht die Spanne von zehn Jahresnettokaltmieten im thüringischen Kyffhäuserkreis bis zu knapp 61 im Landkreis Nordfriesland, zu dem die begehrten Lagen auf Sylt gehören.

Teure Immobilien an der Küste

Besonders hoch in Relation zu den Mieten sind die Kaufpreise an der Küste und in einer Reihe von Kreisen in Süddeutschland. Die positive Wirtschaftsentwicklung im Süden der Republik zieht immer mehr Arbeitnehmer an, zusätzlich befeuern die niedrigen Zinsen die Nachfrage am Immobilienmarkt. Eine Sonderentwicklung gibt es an Nord- und Ostsee. Hier sind vor allem Ferienimmobilien begehrt. Die Mehrheit der Kreise, in denen die Kaufpreise bis auf das 25-fache und mehr der örtlichen Jahresmieten angestiegen sind, liegt in Bayern.

In Hamburg geht bei einem für die Hansestadt durchschnittlichen Jahreseinkommen 36 Prozent des Gehalts in die Miete (für eine 70 Quadratmeter große Wohnung). In München sind es 44 Prozent, in Berlin 37 Prozent.