Hamburg. Am Strandkai entsteht vor allem ein Luxusquartier – doch von den geplanten 470 Einheiten sind 170 vergleichsweise günstig.
350 Millionen Euro werden in die Realisierung des Quartiers am Strandkai in der HafenCityinvestiert. Das rund 14.000 Quadratmeter große Areal liegt direkt neben dem Marco Polo Tower und dem Verwaltungsgebäude von Unilever mit Blick auf die Elbphilharmonie.
Der Baustart soll nach Abendblatt-Informationen im Herbst dieses Jahres sein, die Fertigstellung wird für Ende 2021 avisiert. Auf dem Grundstück sollen 470 Miet- und Eigentumswohnungen entstehen. Darunter sind zwei jeweils rund 60 Meter hohe Wohntürme mit 16 Etagen. Außerdem werden Flächen für Einzelhandel und Gastronomie geschaffen. Ein KinderKulturHaus zieht dort ein und die Dauerausstellung Märchenwelten.
Planungen werden jetzt konkret
Die Planungen sind schon länger bekannt, werden jetzt aber konkret: Die Projektentwickler Aug. Prien und DC Developments werden die Fläche in Kürze von der HafenCity Hamburg GmbH erwerben, bislang gab es eine Anhandgabe des Grundstücks von der Stadt. Die Deutsche Immobilien Entwicklungs GmbH ist ausgestiegen.
Aug. Prien sei es wichtig, vor allem einen Partner zu gewinnen, der ein Experte für komplexe Quartiere und Luxuswohnhäuser sei und mit dem das Hamburger Unternehmen alle Baufelder gemeinsam realisieren könne, sagte Prien-Geschäftsführer Jan Petersen. Deswegen hat sich Aug. Prien mit DC Developments zu einem 50:50-Joint-Venture zusammengeschlossen. „Diese Halbinsel mit Blick auf den Hafen und die Elbphilharmonie ist die wohl schönste Fläche überhaupt. Wir schaffen hier Wohnraum für eine breite Zielgruppe“, sagte Lothar Schubert, geschäftsführender Gesellschafter von DC Developments.
Das heißt konkret: 140 Eigentumswohnungen entstehen in den beiden Wohntürmen mit begrünten Dächern und Concierge-Service für die wohlhabende Klientel. Die Wohneinheiten sollen zwischen 45 und 300 Quadratmeter groß sein und in den oberen Stockwerken nach Abendblatt-Informationen mehr als 15.000 Euro pro Quadratmeter kosten: „Die Wohnungen werden hochwertig ausgestattet, und die Käufer können unter verschiedenen Interieur-Konzepten auswählen“, sagte Schubert.
Die Gebäude wurden entworfen von dem Hamburger Stararchitekten Hadi Teherani und dem Büro Ingenhoven: „Beide Architekten gehören zu den besten ihrer Branche. Ingenhoven entwirft bedeutende Objekte in den Metropolen dieser Welt, wie das Marina One in Singapur oder die Firmenzentrale von Swarovski in Zürich“, sagte Jan Petersen. Zudem sei der Architekt Hadi Teherani zu einer Ikone der Architektur avanciert und präge das Stadtbild wie kaum ein anderer, so Petersen weiter.
Nur ein Teil der Wohneinheiten wird verkauft
Außerdem kündigte Petersen an: „Wir werden etwa zehn Jahre lang einen Teil der Wohnungen als Wertanlage im Bestand halten.“ Zum Bezug Ende 2021 wird somit nur ein Teil der Wohneinheiten verkauft.
An der Spitze des Areals werden 160 frei finanzierte Mietwohnungen gebaut, die nach Abendblatt-Informationen ab 18 Euro pro Quadratmeter kosten sollen. Der Gebäudekomplex wurde entworfen von den Berliner Architekten léonwohlhage und wird auch für die Mieter begehbare begrünte Dächer haben.
Aber auf der Fläche entsteht auch „preisgedämpfter Wohnraum“. Im Auftrag des Bauvereins der Elbgemeinden eG, Hansa Baugenossenschaften und der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Bergedorf-Bille eG errichten die Projektentwickler 170 Mietwohnungen.
Märchenwelten auf rund 3000 Quadratmetern
Das neue Quartier soll nicht nur ein Standort zum Wohnen sein: „Das Areal ist öffentlich zugänglich, und an der Spitze wird es einen großen Platz geben“, kündigte Lothar Schubert an.
Hier wird im Warftgeschoss des Hauses mit den 160 Mietwohnungen auch eine rund 900 Quadratmeter große Gastronomie mit Terrasse eröffnen.
Außerdem wird auf rund 3000 Quadratmetern die Dauerausstellung Märchenwelten eingerichtet, die mit etwa 300.000 Besuchern pro Jahr rechnet. Die Gäste sollen in die Welt der Märchen der Brüder Grimm eintauchen. Märchenfreunde müssen allerdings nicht bis zur Fertigstellung des neuen Quartiers im Jahre 2021 warten: 2018 werden die Veranstalter auf einer Freifläche im Baakenhafen eine Event-Halle errichten und dort ihre Märchenwelten präsentieren.