Hamburg . Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) hält nach den Schanzen-Krawallen alle Konsequenzen für die Rote Flora für möglich.
Hamburgs Innensenator Andy Grote schließt nach den Vorfällen während des G20-Gipfels im Schanzenviertel eine Schließung der Roten Flora nicht mehr aus. Die eingesetzte Sonderkommission der Polizei werde sich nicht nur mit den Straftätern beschäftigen, sondern sich auch die Unterstützungsstrukturen angucken, „und dazu gehört dann auch die Flora“, so der SPD-Politiker gegenüber dem ZDF-„Heute-Journal.“ Und weiter: „Welche Konsequenzen das dann hat, muss man sehen. Ich würde aber zum jetzigen Zeitpunkt auch keine Konsequenzen ausschließen.“
Druck verstärkt sich
Damit verstärkt sich der Druck auf das linksalternative Zentrum, dessen Schließung bisher vor allem von konservativen Politikern gefordert worden war. Problematisch für die Rote Flora könnte dabei auch eine Aussage werden, die Sprecher Michael Martin vor dem Gipfel in einem Interview gemacht hatte – und in der er direkt die Einladung des Schwarzen Blocks rechtfertigt. Wörtlich sagte Martin: „Erst mal ist der Schwarze Block eine Form von Selbstschutz gegen Übergriffe der Polizei. Und das ist, wie sich leider gezeigt hat, notwendig. Wir rechnen mit entsprechenden Übergriffen der Polizei, und deshalb ist es auch sinnvoll, sich zu schützen.“
Plakat lud Schwarzen Block ein
Wie der Schwarze Block im Ausland für den Höllentrip warb, zeigt ein Plakat aus Zürich. Auf einer brennenden Stadtsilhouette ist zu lesen: „Hamburg sehen – solange es noch steht.“ Damit nicht genug: Während sich die Organisatoren der „Welcome to Hell“-Demo seit Montag in Gesprächen um Schadenbegrenzung bemühen, heißt es in der offiziellen Abschlusserklärung: „Es hat sich gezeigt, wie vielfältige und unterschiedliche Formen des Widerstands sich zu einer erfolgreichen Gesamtdynamik entwickeln können.“ Und: „Zielgerichtete Militanz ist für uns eine Option und ein Mittel, um über eine rein symbolische Protestform hinauszukommen und direkt und wirksam in Ereignisse, Prozesse und Entwicklungen verändernd einzugreifen.“