Hamburg. Ein Turm mit 2970 Zimmern lädt zum Nisten ein. Damit will die Deutsche Wildtierstiftung den Bienenbestand in Hamburg schützen.

Die Lage ist top, das Angebot unwiderstehlich: Zwischen Congress Centrum und Millerntor, mitten in Planten und Blomen, hat ein neues 5-Sterne Hotel für Vielflieger eröffnet: Der Hotel-Tower hat 59 Stockwerke mit 2970 Zimmern. Das Angebot der Luxusklasse gibt es für fleißige Arbeiterinnen sogar zum Nulltarif.

Viele Wildbienenarten vom Aussterben bedroht

In dem neuen Luxushotel im Grünen sind allerdings nicht Menschen, sondern Wildbienen untergebracht. Mit dem Projekt will die Deutsche Wildtierstiftung den Bestand der Wildbienen schützen. „Die Bestandsrückgänge sind dramatisch. Von den in Deutschland lebenden rund 580 Arten sind über die Hälfte in der Roten Liste aufgeführt“, betont Manuel Pützstück, der „Hoteldirektor“ der Luxusherberge und Experte für Wildbienen der Deutschen Wildtierstiftung.

Auch die Rote Mauerbiene gehört zu den Gästen
Auch die Rote Mauerbiene gehört zu den Gästen © Karin Costanzo

Auf den Grünflächen im Herzen der Stadt finden die Bienen alles, was sie zum Leben brauchen. „Das Nahrungsangebot für unsere Gäste ist vom Feinsten“, schwärmt Pützstück. So liegt der Apothekergarten mit vielen Heil- und Gewürzpflanzen vor der Haustür und liefert Pollen und Nektar.

Hamburger Projekt vor zwei Jahren gestartet

Entworfen hat das Bienenhotel der Architekt Salaymon Kolaly. Hinter der wetterfesten Fassade aus Edelstahl des 2,20 Meter hohen Turms finden die Gäste Zimmer aus Eichenholz, Nisthilfen von einer Größe zwischen drei und zehn Millimetern.

Die Sandbiene soll in das neue Bienenhotel einziehen
Die Sandbiene soll in das neue Bienenhotel einziehen © Karin Costanzo

Das Wildbienenhotel in Planten un Blomen ist Teil eines Hamburger Projekts zum Schutz von Wildbienen im städtischen Raum, das vor zwei Jahren gestartet ist. Kooperationspartner sind Airport Hamburg, der Friedhof Ohlsdorf, Tierpark Hagenbeck und der Bauernverband Hamburg. Ein kleineres Bienenhotel gibt es bereits am Hamburger Flughafen.