Nach dem Gottesdienst starteten die Motorradfahrer am Sonntag zum großen Konvoi nach Buchholz.
Der traditionelle Hamburger Motorradgottesdienst (Mogo) in und an der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis (Michel) ist am Sonntag mit rund 30.000 Bikern bei strahlendem Sonnenschein gefeiert worden. Motto war «Ankommen». «Keiner, der auf seinen Bock steigt, will etwas anderes, als ankommen», predigte Mogo-Pastor Lars Lemke. «Um anzukommen, muss man aber als allererstes einmal loskommen. Aufbrechen, sich auf den Weg machen. Das kann man eigentlich nur dann, wenn man die Hoffnung auf ein gutes Ende hat», betonte der evangelische Theologe.
Der Hamburger Mogo gilt als größter Motorrad-Gottesdienst weltweit. Getragen wird er von rund 200 Ehrenamtlichen. Lemke verwies auf das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32). «Da nimmt ein junger Mann sein Leben in die eigene Hand, bricht auf und macht sich auf den Weg. Die Familie glaubt ihn schon verloren, und es hätte wohl auch nicht mehr viel gefehlt, da wäre der Junge vor die Hunde gegangen», so der Pastor. Als der junge Mann dann wieder nach Hause kommt, wird ein Fest gefeiert. Lemke: «So, sagt Jesus, ist es, wenn Menschen bei Gott ankommen. Und diese Hoffnung trägt bis heute.»
Der Mogo-Konvoi startete gegen 14.15 Uhr
Schon vor dem Gottesdienst, der um 12.30 Uhr begann, gab es ein Bühnenprogramm vor der Kirche. Hauptpastor Alexander Röder und Schulsenator Ties Rabe (SPD) sprachen ein Grußwort. Nach dem Gottesdienst starteten die Biker gegen 14.15 Uhr in einem Konvoi auf eine neue Strecke. Bedingt durch die Bauarbeiten auf der A7 gab es keine Genehmigung mehr für die Fahrt nach Kaltenkirchen. Neues Ziel war Möbel Kraft in Buchholz in der Nordheide (Niedersachsen). Die Spitze des Konvois ging am Rödingsmarkt an den Start. Dann ging es Richtung Deichtortunnel und Elbbrücken über die A1 bis zur Abfahrt Dibbersen. Bei Möbel Kraft feierten die Biker dann ein großes Fest. Während der Konvoifahrt galten verschärfte Sicherheitsbedingungen.
Das Team um Mogo-Pastor Lars Lemke war erfreut über das schöne Wetter. «Im vergangenen Jahr hat es geschüttet, da kamen so um die 18.000 Biker», sagte Lemke dem epd. Der Pastor verwies weiter auf die Aktion «Echte Männer/Starke Frauen rasen nicht». Besucher konnten sich als Vorbilder für andere Verkehrsteilnehmer mit der «starken Botschaft» fotografieren lassen. Damit wird die Mitmachaktion des Bundesverkehrsministeriums und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates fortgesetzt. Der Mogo wird vom Verein «Mogo Hamburg - in der Nordkirche» veranstaltet. Seit November 2014 trägt Mogo-Pastor Lars Lemke die Verantwortung.