Hamburg. Budni-Geschäftsführer Cord und Christoph Wöhlke: Jedes Jahr zehn neue Filialen geplant. Warum Budnikowsky nicht verkauft wird.
Die Hamburger Drogeriemarktkette Budnikowsky will nicht länger nur Filialen in ihrem norddeutschen Heimatmarkt eröffnen, sondern strebt künftig auch in andere Regionen Deutschlands – und greift damit die beiden großen Konkurrenten dm und Rossmann an. „Wir werden jetzt selbstbewusst in die Offensive gehen. Ab 2018 wollen wir jedes Jahr zehn eigene neue Filialen eröffnen“, sagte Budni-Chef Cord Wöhlke im Interview mit dem Hamburger Abendblatt (Mittwochausgabe).
Dabei werden sich die Hamburger wohl vor allem auf Großstädte konzentrieren. „Budni in Berlin kann ich mir gut vorstellen. Konkrete Standorte kann ich noch nicht nennen. Grundsätzlich sehen wir unsere Stärken aber vor allem in Metropolen – allein schon durch die Erfahrung in Hamburg“, so Cord Wöhlke weiter. Zu den zehn eigenen Filialen sollen pro Jahr nach bisherigen Planungen noch rund 50 Drogeriemärkte kommen, die Budnis neuer Einkaufspartner Edeka eigenständig aufbauen wird.
Budni und Edeka bündeln Einkauf, Vertrieb, Marketing
Möglicherweise werden auch diese Filialen unter dem Budni-Logo firmieren. „Das ist am Ende die Entscheidung der Edeka-Verantwortlichen – die Option gibt es auf jeden Fall“, sagte Budni-Geschäftsführer Christoph Wöhlke dem Hamburger Abendblatt.
Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka und Budni hatten jüngst bekannt gegeben, dass sie eine gemeinsame Gesellschaft gründen, in der sie ab März 2018 die Dienstleistungen für den Einkauf, Vertrieb und das Marketing bündeln. Ziel ist es vor allem, dass Budni – mit Blick auf die dann größeren Volumina – Waren zu niedrigeren Preisen als heute einkaufen kann. Derzeit sind die Hamburger hier gegenüber den mächtigen Konkurrenten dm und Rossmann klar im Hintertreffen. „Es gibt Lieferanten, bei denen wir Nachteile von zehn Prozent und mehr haben“, so Christoph Wölke.
Die Alternative zu Budnis nun geplanter bundesweiten Expansion mit Edeka wäre ein Verkauf gewesen. „Es gab Angebote“, sagte Cord Wöhlke. „Aber wir als Familie stehen dafür, dass Geld eben nicht alles ist. Wir fühlen eine soziale Verantwortung. Schließlich geht es vor allem um Menschen, um Arbeitsplätze und um eine Tradition, die wir nicht verkaufen wollen.“
Das ganze Interview mit Cord Wöhlke und seinen Kindern Julia und Christoph lesen Sie am Mittwoch im Hamburger Abendblatt und auf Abendblatt.de.