Hamburg. Auf einigen Strecken des HVV kann man mit jeder Fahrt bares Geld sparen – ein Hamburger Blogger verrät, wie es geht.

Es gehört gleichsam zum guten Ton unter Pendlern in Hamburg, sich über die Fahrkartenpreise zu beschweren. Doch ändern kann man an der Preisgestaltung des HVV nichts – oder vielmehr, fast nichts.

Der Blog Nahverkehr Hamburg beschreibt in einem aktuellen Beitrag, wie sich auf bestimmten Strecken einiges an Geld sparen lässt. Wer regelmäßig von Buxtehude, Buchholz oder Winsen aus in die Innenstadt fährt, weiß, dass die Strecke mit 7,10 Euro zu Buche schlägt.

5,40 statt 7,10 Euro dank einer cleveren Kombination von Tickets

Journalist und Blogger Christian Hinkelmann, der Gründer von Nahverkehr Hamburg, weiß, wie es günstiger geht: Statt die ganze Strecke zu bezahlen, schlägt er vor, eine Nahbereichskarte zur jeweiligen Nachbarstation zu kaufen und dieses um ein weiteres Ticket von dort aus bis nach Hamburg zu ergänzen. Dann kostet die Fahrt auf einmal nur noch 5,40 Euro, beziehungsweise 5,23 Euro, wenn man die Tickets online kauft.

Das muss man auch (entweder per Computer oder Smartphone), denn die Nahbereichskarte ist laut Hinkelmann an den Ticketautomaten in den drei Bahnhöfen nicht erhältlich.

Auch andere Strecken bieten Sparpotenzial

Auch für Besucher aus Schleswig-Holstein lohnt sich der Vergleich von Teilstrecken. So rechnet Hinkelmann vor, dass eine Fahrt von Lübeck zum Hamburger Hauptbahnhof statt 14,30 Euro nur noch 13,45 Euro (plus Online-Rabatt) kostet, wenn man eine Fahrt bis zur HVV-Grenze in Reinfeld mit einem Ticket von dort zum Hauptbahnhof kombiniert. Bahncard-Inhaber sind noch besser dran: Sie buchen einfach die Fahrt von Lübeck nach Hamburg mit 25 Prozent Rabatt und zahlen nur 10,75 Euro.

Auch aus Richtung Kiel wird die Fahrt nach Hamburg günstiger: Der Normalpreis von der Landeshauptstadt nach Hamburg beträgt 22,90 Euro (mit Bahncard 17,20 Euro). Wer bis Elmshorn löst und den Rest der Strecke mit einem HVV-Ticket zurücklegt, zahlt 21,50 Euro, beziehungsweise 21,34 Euro.

Warum die Preis unterschiedlich ausfallen

Während die Diskrepanzen bei den meisten Strecken einfach durch die unterschiedliche Preisgestaltung von Deutscher Bahn (beziehungsweise Nah.SH) und HVV zustande kommen, liegt die Sache beim eingangs erwähnten Buxtehude/Buchholz/Winsen-Spartipp etwas anders, wie Hinkelmann erläutert.

Anfang der 2000er-Jahre wurde das Tarifgebiet des HVV in Niedersachsen erweitert, was die Fahrten für die Pendler günstiger machte (auch ohne Ticket-Jonglage), für die Landkreise aber erhebliche Verdiensteinbußen bedeutete. Um diese zu begrenzen, wurden Buxtehude, Buchholz und Winsen dem Ring D zugeordnet. Deren Nachbarstationen in Richtung Hamburg liegen alle bereits im Ring B, die Fahrt dorthin wird aber trotzdem nur als Fahrt im Nahbereich gewertet – um die Geldbeutel der Anwohner zu schonen.

Deswegen überspringt man mit dem Nahverkehr-Hamburg-Trick einen Ring – und spart so Geld. Ein letzter Tipp noch: Egal welche Kombination von Tickets, am kommenden Mittwoch sollte man sie auf keinen Fall vergessen. Dann läuft der nämlich dritte HVV-Kontrollmarathon.