Hamburg. Bis Herbst dieses Jahres soll niemand mehr in Gewerbehallen oder ehemaligen Baumärkten leben: 8315 neue Plätze in Folgeunterkünften.
Lange Zeit mussten sie in provisorischen Unterkünften leben – damit soll für die Hamburger Flüchtlinge bald Schluss sein. Insgesamt 13 Erstaufnahmeeinrichtungen werden noch in diesem Jahr geschlossen. Das Ziel: Bis zum Herbst sollen keine Geflüchteten mehr in Gewerbehallen und ehemaligen Baumärkten leben.
Die großflächigen Schließungen von Erstaufnahmen sind nur deshalb möglich, weil immer weniger Menschen nach Hamburg flüchten. In den ersten vier Monaten diesen Jahres registrierte die Stadt 1721 Geflüchtete, von denen 1071 untergebracht werden mussten. Im gleichen Zeitraum 2016 mussten fast fünfmal so viele Menschen in den damals 32 Erstaufnahmen untergebracht werden (5886, davon 5066 mit Unterbringungsbedarf).
7200 Erstaufnahmeplätze fallen noch in diesem Jahr weg
Laut Zentralem Koordinierungsstab Flüchtlinge sollen Ende 2017 nur noch 14 Erstaufnahmeeinrichtungen in Hamburg betrieben werden. Durch die Schließungen fallen rund 7200 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen weg, 5700 bleiben vorerst bestehen. Bis Ende 2018 ist ein weiterer Abbau auf 2500 Plätze vorgesehen.
Parallel dazu sollen noch in diesem Jahr 8315 neue Plätze in so genannten Folgeunterkünften entstehen.
So verändert sich die Zahl der Erst- und Folgeunterkünften in den Hamburger Bezirken
(eine Erstaufnahme in Bad Segeberg mit 512 Plätzen, die auch von Hamburg genutzt wird, wird ebenfalls geschlossen):
Bezirk Altona:
In den Folgeunterkünften am Albert-Einstein-Ring und am Blomkamp stehen 450, respektive 312 Plätze zur Verfügung. Bis 2018 soll eine weitere Unterkunft mit 192 Plätzen am Björnsonweg entstehen.
Bezirk Bergedorf:
Die Erstaufnahme in der Gewerbehalle an der Osterrade (420 Plätze) wird am 30. Juni 2017 geschlossen.
Die Folgeunterkünfte Kurt-A.-Körber-Chaussee und Binnenfeldredder bieten 40, respektive 264 Plätze.
Bezirk Eimsbüttel:
Die Erstaufnahme Kieler Straße mit 359 Plätzen in der ehemaligen "Medimaxx"-Halle wird zum 30. Juni geschlossen.
Die Folgeunterkunft an der Holsteiner Chaussee 389 bietet 168 Plätze. Neu hinzu kommen bis 2018 203 Plätze in der Großen Bahnstraße 50, 288, respektive 240 Plätze auf den Baufeldern A und B am Hagendeel, 360 Plätze in der Holsteiner Chaussee 395 und 308 Plätze an der Kieler Straße.
Bezirk Harburg:
Die Erstaufnahme Asklepiosklinik (90 Plätze) wird bis Mitte Juli, der Standort Geutensweg 30 (500 Plätze) am 30. Juni geschlossen.
Die Folgeunterkünfte Rönneburger Stieg und Sinstorfer Kirchweg haben 260, respektive 300 Plätze.
Bezirk Mitte:
Die Erstaufnahmen am Kurdamm (130 Plätze) und am Karl-Arnold-Ring (160 Plätze) werden zum 30. Juni/31. Juli geschlossen. Bis Ende des Jahres wird darüber hinaus die Erstaufnahme Dratelnstraße mit 900 Plätzen ihren Betrieb einstellen.
Bezirk Nord:
Die Erstaufnahmen Heselstücken (500 Plätze) und Grellkamp (450 Plätze) stellen ihren Betrieb zum 15. Juli/30. September ein.
Die Folgeunterkünfte Hufnerstraße Erweiterung (74 Plätze), Maienweg (196 Plätze), und Tessenowweg Erweiterung (112 Plätze) sind bereits in Betrieb, ebenso eine erste Tranche von 37 Plätzen an der Krausestraße. Dort kommen bis 2018 noch einmal 58 Plätze hinzu. Weitere Neubauten entstehen in der Averhoffstraße (311 Plätze), der Loogestraße (104 Plätze) und der Papenreye (Pehmöllers Garten mit 400 Plätzen).
Bezirk Wandsbek:
Die Erstaufnahmen Holstenhofweg (200 Plätze) und Jenfelder Moorpark (400 Plätze) werden zum 30. September geschlossen, der Standort Hellmesberger Weg am 30. Oktober.
Die Folgeaufnahmen Am Stadtrand (688 Plätze), August-Krogmann-Str. (93 Plätze), Meilerstraße (348 Plätze) und Grunewaldstraße Erweiterung (168 Plätze) sind bereits im Betrieb. Neu hinzu kommen Kelloggstraße (148 Plätze) und Eulenkrugstraße (260 Plätze).