Hamburg. Citymanagerin rechnet mit millionenschwerem Umsatzverlust. Währenddessen steht fest, wo US-Präsident Trump übernachtet.

Der Einzelhandel in der Innenstadt erwartet einen dramatischen Kundenrückgang während des G20-Gipfels: „Wir rechnen mit Umsatzeinbußen von mehr als 15 Millionen Euro“, sagte Brigitte Engler vom Citymanagement am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion mit Polizeipräsident Ralf Martin Meyer, Messechef Bernd Aufderheide und Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider im Hotel Grand Elyseé.

Aus Sorge vor Krawallen hatten sich die Vertreter von 1100 Geschäften in der City schon vor Wochen an Innen­senator Andy Grote (SPD) gewandt. „Uns treibt die Frage um, wie alle Mitarbeiter morgens zur Arbeit und abends wieder gesund nach Hause kommen?“, sagte Engler. Fast alle Geschäfte sollen regulär öffnen, möglicherweise mit leicht verkürzten Öffnungszeiten.

Ralf Martin Meyer (l.), Brigitte Engler und Bernd Aufderheide
Ralf Martin Meyer (l.), Brigitte Engler und Bernd Aufderheide © Roland Magunia | Roland Magunia

„Es wird keine Verbarrikadierung geben“, so Engler. Polizeipräsident Meyer betonte, dass die Polizei das Gespräch mit allen Betroffenen suche. „Die allgemeinen Planungen sind nahezu abgeschlossen“, sagte er. 15.000 Polizisten werden am 7. und 8. Juli im Einsatz sein. „Die Befürchtungen sind derzeit oft größer als die Realität“, sagte Meyer.

Trump übernachtet in Berlin

Donald Trump hat ein Hotel gefunden
Donald Trump hat ein Hotel gefunden © REUTERS | KEVIN LAMARQUE

Unterdessen steht nach Abendblatt-Informationen nun fest, dass US-Präsident Donald Trump im InterContinental Hotel in Berlin untergebracht und zu den Gesprächen nach Hamburg geflogen werden soll.

Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider plädierte dafür, nicht nur die vermeintlich negativen Aspekte des Gipfels zu sehen. „Hamburg wird auch danach noch stehen. Und mit der Elbphilharmonie gibt es nun einen Punkt, an dem Hamburg glänzend erkennbar ist. Es werden tolle Fotos um die Welt gehen.“ Es bestehe zudem die Hoffnung, dass in Hamburg wichtige Entschlüsse zu den Themen Hunger, Armutsbekämpfung und Klimaschutz gefasst werden.

Für den Chef der Hamburg Messe, Bernd Aufderheide, bedeutet der G20-Gipfel zwar eine neue Dimension – bei den Abläufen könne man aber „fast von business as usual sprechen“. Die Messe wird bis zu 7000 Menschen bewirten, zudem werden 3000 Journalisten erwartet. Als Bürger stehe er hinter der Idee, dass sich Politiker zu Gipfeln treffen sollten, sagte er. „Und als Messe leben wir davon, dass Menschen zusammenkommen“, so Aufderheide.