Hamburg. Den Bewohnern wurden Zettel mit Adressen von sozialen Einrichtungen mitgegeben, an die sie sich wenden können.

Bundespolizisten haben am Montagmorgen ein wildes Zeltlager an der Amsinckstraße geräumt. Dort lebten vor allem EU-Bürger aus Südosteuropa seit Monaten in Zelten. Viele von ihnen gingen in Hamburg als Tagelöhner ungeregelter Arbeit nach oder waren als Bettler unterwegs.

Am frühen Morgen fuhr die Bundespolizei, unterstützt von der Hamburger Polizei, in mehreren Mannschaftswagen vor. Die Bewohner der Zelte wurden darüber informiert, dass sie das Gelände sofort verlassen müssen. Die Aktion selbst verlief ohne Zwischenfälle. Die Bahn hatte die Bewohner schon im Vorwege mit Handzetteln in mehreren Sprachen auf die anstehende Räumung hingewiesen.

Alle kam freiwillig der Aufforderung nach

Entsprechend hatten sich die etwa 30 Personen, die sich am Montagmorgen dort aufhielten, auf den Polizeieinsatz eingestellt. „Sie kamen alle freiwillig der Aufforderung nach, das Gelände zu verlasen“, so ein Beamter. Den Bewohnern wurden dabei Zettel mit Adres­sen von sozialen Einrichtungen mitgegeben, an die sie sich wenden können. Dort werden die vor allem aus Bulgarien und Rumänien stammenden Männer, die in der Regel in Deutschland keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben, auch über Möglichkeiten der Rückkehr in ihre Heimat informiert.

Gefährdung durch den Bahnverkehr

Die Bahn gab als Grund für die Räumung des Zeltlagers, das sich zwischen Bille und Gleisanlagen befindet, die Gefährdung durch den Bahnverkehr und eine immer stärker werdende Beschwerdelage wegen der zunehmenden Vermüllung des Areals an. Die Entsorgung des zurückgelassenen Unrats dauerte mehrere Stunden. Laut Bahn entstanden allein dadurch Kosten in Höhe von mehreren Zehntausend Euro.

In der Vergangenheit waren schon mehrere illegale Zeltlager, unter anderem im Sommer 2016 im Park am Nobistor, geräumt worden.