Hamburg. Schon 2014 hatte eine große Möbelkette den ehemaligen Max-Bahr-Baumarkt in Osdorf übernommen. Doch der Bezirk Altona hat andere Pläne.
Demos, Schlägereien und 800 Menschen auf engstem Raum: Bis Ende vergangenen Jahres hat der ehemalige Max-Bahr-Baumarkt in Osdorf immer wieder als umstrittene Flüchtlings-Notunterkunft Schlagzeilen gemacht. Nach Ende der Nutzung durch die Stadt rücken nun alte Pläne für das Grundstück am Rugenbarg wieder in den Fokus. Denn eigentlich hatte die Möbelhauskette XXXL 2014 das Gelände nach der Max-Bahr-Pleite übernommen, um in Hamburg weiter zu wachsen. Doch einen großen Möbelmarkt dort will die Bezirkspolitik in Altona jetzt verhindern.
Mit großer Mehrheit beschloss die Bezirksversammlung daher, dass der gültige Bebauungsplan Osdorf 45 weiter Bestand haben soll, der das Grundstück als Teil des Gewerbegebietes Brandstücken ausweist. Wohnungsbau und Einzelhandel sind hier ausgeschlossen und damit auch ein Möbelmarkt.
Stadt soll Grundstück selbst kaufen
Stattdessen fordert der Bezirk jetzt die Stadt auf, das Grundstück möglichst selbst zu kaufen. "Wir stellen uns da eher eine handwerkliche Nutzung vor, am besten einen Handwerkerhof", sagt der baupolitische Sprecher der Altonaer SPD-Bezirksfraktion, Gregor Werner. Altona brauche für solche Nutzungen möglichst stadtnahe Flächen.
Die XXXL-Einrichtungshäuser der österreichischen Lutz-Gruppe gelten als zweitgrößte Möbelhauskette der Welt. Sie wurde 1945 von einem Ehepaar gegründet, das zunächst bemalte Bauernmöbel verkauft hatte. Auch in Bergedorf, Heimfeld und in anderen norddeutschen Orten hatte die Gruppe Max-Bahr-Häuser übernommen.