Hamburg/Kiel. Die Schulexpertin der Hamburger CDU, Karin Prien, will eine Debatte über längere Schulzeit an Gymnasien führen.
Die Schulexpertin der Hamburger CDU, Karin Prien, hat bekräftigt, dass ihre Partei ab 2020 eine Debatte über die mögliche Verlängerung der Schulzeit an Gymnasien von acht auf neun Jahre führen werde. Sie sei sich mit ihren Landesvorstandskollegen in Hamburg darin einig, die Frage G8 und G9 zum Ende des Schulfriedens 2020 neu zu diskutieren, sagte die Bürgerschaftsabgeordnete am Montag in Kiel.
Prien würde nach Schleswig-Holstein wechseln und dort Bildungsministerin werden, falls die CDU die Landtagswahl am 7. Mai gewinnen sollte. Da die CDU im Norden mit der Forderung nach einer Rückkehr zu G9 Wahlkampf macht, wirft das die Frage auf, wie Prien es in Hamburg halten würde, denn dort war sie bislang eine Verfechterin von G8.
Überraschender Kehrtwende von Daniel Günther
Als 2014 die Volksinitiative „G9-Jetzt-HH“ mit ihrem Ansinnen scheiterte, in Hamburg wieder von der acht- zur neunjährigen Gymnasialzeit zurückzukehren, hatte neben allen anderen Parteien in der Bürgerschaft auch die CDU aufgeatmet: „Die Hamburgerinnen und Hamburger wollen keine Wiedereinführung des neunjährigen Abiturs am Gymnasium“, hatte Prien seinerzeit frohlockt.
Auch die CDU Schleswig-Holstein stand bislang zu G8 an Gymnasien. Im Norden ist das Thema noch stärker parteipolitisch geprägt. G8 wurde unter CDU-Ministerpräsident Carstensen eingeführt, gegen den Widerstand von SPD und Grünen. Umso überraschender war die Kehrtwende von CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther im Februar. Er hofft, dass ihm die Kehrtwende Wählerstimmen einbringt. In Umfragen liegt die CDU knapp hinter der SPD.