Hamburg. Lange haben die Fans um das Spektakel bangen müssen. Feuerwehr ist skeptisch. Feuerbauer haben die Verantwortung übernommen.
Die vier Osterfeuer am Blankeneser Elbstrand brennen. Das bestätigte ein Sprecher des Bezirksamtes Altona am Sonnabendabend dem Abendblatt. "Die Feuerwehr hält das Abbrennen nach wie vor für zu gefährlich. Die Feuerbauer übernehmen die Verantwortung. Die Feuer wurden um 21 Uhr gezündet", so der Sprecher. Freiwillige Feuerwehren und die Polizei seien vor Ort. Tausende Menschen können sich somit in der Nacht an den Feuern an der Elbe wärmen und das Osterfest beginnen.
Um die traditionellen Feuer hatte es im Vorweg viel Verwirrung und Streit gegeben. Am Freitagabend hatte es zunächst geheißen, dass die Osterfeuer wegen heftigen Windes aus Nordwest "wahrscheinlich" ausfallen müssten. Am Sonnabendmorgen kam dann das endgültige Aus: Die traditionellen Osterfeuer sollten aus Sicherheitsgründen und wegen der vorhergesagten starken Windböen nicht angezündet werden, das bereits an den Strand geschleppte Material sollte weg – hieß es vom zuständigen Bezirksamt Altona um 9.30 Uhr.
Rechnung ohne Blankeneser gemacht
Doch die Behörden hatten ihre Rechnung ohne die Blankeneser gemacht, die seit Jahrzehnten die Osterfeuer abhalten. In kurzer Zeit organisierten sie Protest, stellten sich den angerückten Lastwagen und Mitarbeitern der Hamburg Port Authority (HPA), die das Material des ersten Osterfeuers am Yachthafen fortschaffen wollten, gemeinsam in den Weg. „Das Bezirksamt bringt Kinder zum Weinen“ oder „Ihr tötet Ostern“ stand auf Plakaten, die die teils auch ganz jungen Helfer hochhielten.
Neue Regeln für die Traditionsfeuer in Blankenese
Schließlich duldeten das Bezirksamt Altona sowie Vertreter von Feuerwehr, Polizei und HPA den weiteren Aufbau der riesigen Feuerhaufen am Elbstrand. Die endgültige Entscheidung darüber, ob die vier Traditionsfeuer gezündet werden dürfen, wurden für 20 Uhr angesetzt. "Wenn weniger als Windstärke 5 vorherrscht, kann angezündet werden“, hieß es nach Krisengesprächen mit den Helfern und Vertretern der Stadt.
Bereits weit vor Ostern waren neue Regeln für die Feuer am Blankeneser Elbstrand aufgestellt worden worden. Die Ansage vom Bezirksamt Altona lautete: Bei Südwind, der die Funken gen Elbhügel und somit in Richtung der reetgedeckten Häuser im Treppenviertel treibt, bleiben die Feuer aus. Starken Wind aus Westen und Nordwesten hatten die Behörden nicht auf dem Plan.
Tipps für schlechtes Oster-Wetter
Wie auch immer: Trotz miesen Wetters kann das Osterfest schön werden. Vorausgesetzt, das Ziel des Osterausflugs stimmt. Das Abendblatt hat für diesen Fall einige Tipps zusammengestellt:
Die Residenzstadt Eutin empfängt die Besucher mit herzoglichem Glanz. Einst eine mittelalterliche Bischofsburg, entwickelte sich das Backsteinschloss zur Residenz regionaler Fürstbischöfe. Im Jahr 1749 begegneten sich hinter den Schlossmauern zwei Kinder zum ersten Mal: Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg (11) und Herzog Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf (12). Aus dem Jungen wurde später der russische Zar Peter III. und aus der kleinen Sophie seine Gemahlin Katharina die Große. Dieser Geschichte kann man nachspüren. Das Eutiner Schlossmuseum hat dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet acht Euro. Der Park ist frei zugänglich. Weitere Infos bekommen Sie unter: 04521-709 50.
Auf in die Bärenhöhle!
Nur wenige Kilometer von Eutin entfernt startet gerade der Hansa-Park Sierksdorf in die neue Saison. Wenn der Osterwind zu stark bläst, können zahlreiche Indoor-Angebote besucht werden. Zum Beispiel ein nachgebautes Handelshaus deutscher Kaufleute in Venedig. Die "Fondaco die Tedeschi" bietet spannende Mitmachmöglichkeiten für Kinder, darunter eine Softball-Schießanlage mit 16 Kanonen. Nebenan können sich die Eltern im Café entspannen. Ins Dunkle lockt derweil eine Bärenhöhle. Vor Regen sicher sind ebenfalls Varieté-Show und Südsee-Höhlen. Hansa-Park Sierksdorf ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 37 Euro Eintritt, Kinder von 4 bis 14 Jahren 29 Euro. Weitere Informationen: 04563-47 40.
Mit der Giraffe auf Du und Du
Im Serengeti-Park Hodenhagen können die Besucher vor Wind und Wetter geschützt im eigenen Pkw auf Safari gehen. In Europas größtem Safaripark leben unter naturnahen Bedingungen 1500 Wildtiere. Neu ist die "Indoor-Safari", eine 1000 Quadratmeter große Abenteuer-Spielhalle für jedes Wetter. Wer seinen Wagen lieber stehen lassen will, kann an einer Serengeti-Busführung teilnehmen. Frei laufende Löwen, Tiger, Giraffen, Nashörner, Kamele können aus nächster Nähe beobachtet werden. Der Serengeti-Park ist montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr geöffnet, an Wochenenden von 10 bis 18 Uhr. Die Kassen sind bis 16 Uhr geöffnet. Kinder zahlen 25,50 Euro Eintritt, Erwachsene 32,50 Euro. Weitere Informationen unter: 05164-979 90.
Gemütlich auf der Elbe schippern – dazu lädt die Bergedorfer Schifffahrtslinie an Bord. Es geht mit mehreren Törns durch die Vier- und Marschlande. Abends wird ein italienisches Büfett serviert. Weitere Informationen unter: www.barkassenfahrt.de.
Osterhasen und Fischottern
Wer Ostereier ausgerechnet zwischen Mardergehegen suchen will, ist im niedersächsischen Otter-Zentrum Hankensbüttel genau richtig. Gleich am Eingang des Zentrums, in dem Fischotter genauso wie Dachse, Hermeline, Steinmarder, Iltisse und Nerze zu Hause sind, begrüßen frisch geschlüpfte Osterküken der seltenen Lachshühner die Gäste. Das Otter-Zentrum hat Karfreitag bis Ostermontag von 9.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 9 Euro (Erwachsene), Kinder ab 5,50 Euro. Weitere Infos unter: 05832- 980 80.
Heißer Harz
Schwitzend und im Solewasser schwebend lässt sich das Fest in der Kristalltherme Altenau im Harz genießen. Im heißen Outdoor-Hexenzuber kann man sogar Dauerregen und Starkwind ertragen. Das Team plant in der Saunalandschaft diverse Osteraufgüsse. Mehrere Innen- und Außenbecken mit einer Solekonzentration von 1,5 bis immerhin zwölf Prozent laden zum Baden ein. Kristalltherme "Heißer Brocken", Karl-Reinecke-Weg 35, Altenau. Eintritt ab 12 Euro. Weitere Informationen unter Telefon 05328- 91 15 70.