Hamburg. Vier Jahreszeiten sagt dem US-Präsidenten ab. Übernachtung in Berlin im Gespräch. 9000 Zimmer werden zum G20-Gipfel benötigt.

Wer von den wichtigsten Gästen schläft wo beim G20-Gipfel? Die Antwort auf diese Frage hüten die Hamburger Luxushotels wie ein Staatsgeheimnis. Es gibt viele Gerüchte und die große Frage, wo US-Präsident Donald Trump absteigt. Nach Abendblatt-Informationen steht inzwischen fest: Milliardär Trump und seine Delegation werden jedenfalls nicht im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten wohnen.

Polizei veröffentlicht Karte mit G20-Sperrzonen

Wie berichtet, hatte es eine Anfrage der Amerikaner für das Luxushotel an der Binnenalster gegeben. Der damalige US-Außenminister John Kerry hatte in dem Haus an der Binnenalster beim OSZE-Treffen im Dezember 2016 gewohnt und war sehr zufrieden. Dem Vernehmen nach haben die USA jedoch vom Vier Jahreszeiten nicht den Zuschlag für den 7. und 8. Juli erhalten.

Trump könnte auch in Berlin übernachten

Aber wo schläft Trump nun? Nach Informationen des Abendblatts heißt es aus dem Umfeld der Organisatoren der Veranstaltung, dass Trump aus Sicherheitsgründen auch in Berlin übernachten könnte. Er würde dann zur Tagung in den Hamburger Messehallen eingeflogen. Berliner Staatsgäste steigen häufig im Hotel Adlon in unmittelbarer Nachbarschaft zur US-Botschaft ab. Allerdings liegt dem Luxushotel am Brandenburger Tor bislang keine entsprechende Anfrage aus Washington vor. In Polizeikreisen heißt es zudem, alle Regierungschefs sollten in der Hamburger Innenstadt untergebracht werden.

Im Gegensatz zu den Herbergen anderer Staatsgäste sind aber im Falle von Donald Trump auch im Polizeipräsidium kaum Informationen bekannt. Selbst dem Planungsstab sollen bisher keine Details bekannt sein. Da das Hotel des US-Präsidenten einer großen Gefahr von Anschlägen ausgesetzt sein könnte, herrscht in diesem Punkt aber auch besondere Geheimhaltung.

Putin hat offenbar auch kein Glück an der Alster

Auch die Russen sollen Interesse am Vier Jahreszeiten gehabt haben, aber Wladimir Putin und seine Delegation haben offensichtlich ebenfalls kein Glück gehabt, und noch ist nicht klar, wo die Spitzen der Delegation in Hamburg wohnen werden. Beim OSZE-Treffen hatte Russlands Außenminister Lawrow im Hotel Atlantic logiert. Es ist allem Anschein nach offen, für wen sich das Vier Jahreszeiten entscheidet. Auf Abendblatt-Anfrage lehnte Direktor Ingo C. Peters eine Stellungnahme ab.

Nach Informationen des Abendblatts soll das Grand Elysée an der Ro­thenbaumchaussee die chinesische Delegation beherbergen. Im Curio by Hilton an der Kirchenallee checken dem Vernehmen nach Delegationen aus Brasilien, Großbritannien, Vietnam und Indien ein. Im Gespräch ist, dass im Westin­ in der Elbphilharmonie die Delegation aus Saudi-Arabien ein Kontingent gebucht hat. Bereits bekannt ist, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Atlantic Kempinski an der Alster wohnen wird.

9000 Zimmer für den G20-Gipfel benötigt

In der Hamburger Hotellerie herrscht Goldgräberstimmung, und es könnte noch mehr verdient werden: „Die Nachfrage der Delegationen nach Hotels der Fünfsternekategorie und vor allem auch nach Suiten in Hamburg ist größer als das Angebot“, sagte Kirsten Knight, Geschäftsstellenleiterin von Interplan, dem Abendblatt. Die Agentur hat im Auftrag des Auswärtigen Amts die Zimmerkontingente für die G20-Delegationen reserviert und vermittelt. Etwa 9000 Zimmer werden für den Zeitraum vom 6. bis zum 9. Juli benötigt.

Wer jetzt noch als Tourist oder Geschäftsreisender rund um den Zeitpunkt des Gipfels nach Hamburg kommen möchte, braucht viel Glück, noch ein freies Bett zu bekommen: „Im gesamten Bereich nördlich der Elbe sind so gut wie keine Zimmer mehr verfügbar“, sagte Knight.

Wer dennoch in der Hansestadt schlafen möchte, muss sehr viel Geld bezahlen: Eine Übernachtung vom 7. auf den 8. Juli im Zweisternehotel Rahlstedter Hof in Wandsbek kostet im Einzelzimmer ohne Frühstück über ein Buchungsportal im Internet 349 Euro.