Hamburg. Der Firmenchef, Dirk Roßmann, beurteilt die Kooperation von Budnikowsky mit Edeka äußerst kritisch.

Die Drogeriemarktkette Rossmann setzt konsequent auf Expansion. Das Unternehmen will im laufenden Jahr 220 neue Filialen im In- und Ausland eröffnen. Dafür werden 225 Millionen Euro investiert. Derzeit betreiben die Niedersachsen, die ihren Hauptsitz in Burgwedel bei Hannover haben, 3635 Drogeriemärkte, davon 2057 in Deutschland. Auch in Hamburg will Rossmann nach eigenen Angaben weiterwachsen. Drei neue Projekte seien in Vorbereitung, sagte ein Sprecher dem Abendblatt. Zu den konkreten Standorten äußerte er sich nicht. Aktuell betreibe man in der Hansestadt 36 Filialen.

Ertrag „nochmals gestiegen“

Der Umsatz legte im vergangenen Jahr insgesamt um 6,3 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro zu. Über seinen Gewinn spricht das Familienunternehmen stets vage. 2015 hatte Rossmann unter dem Strich 208 Millionen Euro verdient, wie der Chef des Familienunternehmens, Dirk Roßmann, sagte. Im vergangenen Jahr sei der Ertrag „nochmals gestiegen“. Dennoch: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zuwachsraten kleiner werden“, sagte Roßmann. „Das Geschäft ist etwas rauer geworden, es gibt Gegenwind“, sagte er mit Blick auf den harten Wettbewerb. Im laufenden Jahr sei ein konzernweites Umsatzwachstum von fünf Prozent angepeilt.

„Budnikowsky arbeitet seit Jahren mit Verlust“

Roßmann äußerte sich zudem sehr kritisch zu der vereinbarten Einkaufskooperation zwischen dem Hamburger Rivalen Budnikowsky und Edeka: „Ich halte davon sehr wenig. Und ich sage Ihnen auch, warum: Budnikowsky arbeitet seit Jahren mit Verlust. Ich fände es realistischer, aus einem Unternehmen, das seit Jahren mit Verlust arbeitet, erst mal ein Unternehmen zu machen, das mal wieder etwas verdient.“

Zudem glaubt Roßmann nicht, dass die möglichen Einkaufsvorteile durch die Kooperation mit Edeka Budnikowsky ökonomisch weiterhelfen werden: „Leider ist Budnikowsky deutlich teurer als dm, Müller und Rossmann. Und wenn Budnikowsky die Einkaufsvorteile nutzt, um die Preise zu senken, dann machen sie es richtig. Aber dann sind sie immer noch nicht im Gewinn. Und der Vorteil ist weg.“