Hamburg. Im Zweiten Weltkrieg wurden 213 Bombenangriffe auf Hamburg gezählt. Die Feuerwehr zog Bilanz: 3,744 Tonnen Bomben und Munition 2016 beseitigt.
Der Kampfmittelräumdiensthat im vergangenen Jahr 3,744 Tonnen an Bomben und Munition in der Hansestadt beseitigt. Das war fast so viel wie im Jahr 2015, als 3,765 Tonnen Kampfmittel geborgen wurden. Wie aus dem neuen Jahresbericht der Feuerwehr weiter hervorgeht, stieg die dabei unschädlich gemachte Explosivstoffmasse von 1,408 Tonnen auf 1,513. Das liege daran, dass größere Sprengbomben gefunden worden seien, sagte Feuerwehrsprecher Werner Nölken.
Heikler Einsatz in Wilhelmsburg
Insgesamt entschärften die Sprengmeister zwölf große Blindgänger, 2016 waren es elf gewesen. Besonders heikel sei ein Einsatz in Wilhelmsburg gewesen. Die Bombe mit einem Langzeit-Säurezünder sei von einem Bagger bewegt worden. Wenn das passiere, könne so ein Sprengkörper jederzeit explodieren.
Die Kampfmittelräumer beseitigten zudem 23 Brandbomben und 216 Stabbrandbomben. Im Vorjahr hatten sie es nur mit 27 Bomben dieser Arten zu tun. Nölken erklärte, dass es manchmal größere Waffen- oder Munitionsfunde gebe, da solche Waffen von der Wehrmacht oder der SS bei Kriegsende vergraben wurden.
213 Bombenangriffe auf Hamburg
Im Zweiten Weltkrieg wurden laut Feuerwehr zwischen dem 18. Mai 1940 und dem 17. April 1945 offiziell 213 Bombenangriffe auf Hamburg gezählt. Darunter waren sieben Gomorrha-Angriffe mit mehr als 1000 Bombenflugzeugen. Sie warfen 107.000 Sprengbomben, 300.000 Phosphor-Brandbomben und drei Millionen Stabbrandbomben ab. Nach Einschätzung von Fachleuten könnten noch etwa 2800 Blindgänger im Hamburger Boden liegen.