Am 1. April wurde unter anderem Fans von Elbphilharmonie, Miniaturwunderland und Airport ein Streich gespielt. Auch Ikea mischte mit.

"April, April!" Wer diesen Ausruf zu hören bekommt, kann sich sicher sein, dass er zum Narren gehalten wurde. Schließlich gilt es am 1. April als Volkssport, sich gegenseitig zu verulken. Neben Zeitungen, Radio- und Fernsehsendern erfinden auch Unternehmen und Institutionen glaubhaft klingende Beiträge, um ihre Hörer, Leser oder Facebook-Follower „in den April zu schicken“.

Die Elbphilharmonie etwa weist darauf hin, dass der weltberühmte Künstler Christo das Philharmonie-Gebäude nach der Sommerpause verhüllen werde. Alle Konzerte würden in dieser Zeit in die Laeiszhalle verlegt.

Das Miniaturwunderland schockte seine Fans mit der Ankündigung, statt im bisherigen Maßstab von 1:87 künftig in 1:541 zu bauen. Vorteil: Auf derselben Fläche ließen sich alle 192 Länder unterbringen, die den Machern des Miniatur Wunderlandes so vorschweben.

Bäderland Hamburg kündigt Hundeschwimmbahnen in allen Freibädern und Aqua-Dogging-Kurse an. Wer hygienische Bedenken hat, wird damit beruhigt, dass eigens dafür eine Wasseraufbereitungsanlage entwickelt wurde.

Die Hochbahn will unter dem EKZ-Parkhaus in Steilshoop nun doch eine fast fertige U-Bahnhaltestelle entdeckt haben.

Die Feuerwehr Hamburg stellt die Spezialeinheit SEG SLF-T vor, die künftig in den Ecken Hamburgs tätig werden soll, die von den Feuerwehrwagen nicht erreicht werden kann. Wobei SLF-T für "Schnell laufende Feuerwehr-Trupps" steht.

Der Airport Hamburg bietet einen Abholservice an, damit niemand mehr alleine am Flughafen ankommen muss.

Das Einrichtungshaus IKEA bietet eine Service an für Paare, die sich während des Möbelkaufs in die Haare bekommen. Zur Auswahl stehen drei Psychologen.

Das Schauspielhaus hat eine Stellenausschreibung veröffentlicht, die von den Bewerbern unter anderem die "Überwachung des Energiehaushalts sämtlicher Mitarbeiter" verlangt.

Der Kreuzfahrtanbieter AIDA kündigt an, dass Kabinen künftig auch gekauft und zu jedem Zeitpunkt genutzt werden können.

Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern plant, im Schweriner See einen Anleger zu bauen, um die Anbindung an die Landeshauptstadt per Boot zu verbessern. Der See soll dafür weiter ausgehoben werden.

Die Redaktion Energie Winde aus Hamburg will auf dem A7-Deckel Mikrowindanlagen in Sonnenblumenoptik "pflanzen".

Und an der Fachhochschule Lübeck soll Digitalisierung künftig praktisch gelebt werden. Daher soll ein Roboter die Position des wissenschaftlichen Direktors und damit die Institutsleitung übernehmen.

Die Anwohnerinitiative Schanzenviertel holte zum 1. April ein altes Bild hervor, auf dem das Ortsschild "Kreis Pinneberg" vor dem Hintergrund der Flora zu sehen ist. "Schanze gehört zum Kreis Pinneberg", schrieb die Initiative dazu – als wäre Helgoland nicht genug...

Ursprung des Aprilscherzes

Wo der Ursprung des Aprilscherzes liegt, ist nicht ganz klar. Manfred Becker-Huberti, Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, hatte dem Abendblatt 2012 diese Erklärung gegeben:

Während der Aprilscherz eine Formulierung des 19. Jahrhunderts ist, kann das "in den April schicken" seit dem 17. Jahrhundert belegt werden. Im Mittelpunkt des Brauchs steht der "Aprilnarr", der von einer anderen Person hereingelegt wird. Wo der Ursprung der Aprilscherze liegt, ist nicht ganz klar. Möglicherweise gehen sie auf alte indogermanische Frühlingsbräuche zurück.

Zudem gilt der 1. April im westlichen Kulturkreis als Unglückstag. Die früheren Christen dachten, dass der Teufel am 1. April besonders viele Seelen fing. Ihrem Glauben nach waren seine Anhänger durch Narrheit gekennzeichnet (Psalm 53) und damit vor weiteren Avancen des Teufels geschützt. Wer sich an diesem Tag bewusst zum Narren machte, galt als unangreifbar.