Hamburg. Die Behörde muss wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten für mehrere Monate an die Amsinckstraße umziehen.

Es ist kein Abschied für immer, als der Senator für Schule und Berufsbildung am Montagmorgen zum vorerst letzten Mal in seinem Büro an der Hamburger Straße in Barmbek steht. Ein wenig verloren wirkt Ties Rabe in dem Raum im 16. Stock des Büroturms aus den 70er-Jahren. Fast alle Bücher, Akten und Bilder sind längst in Kisten verpackt und für den Transport vorbereitet. Noch einmal schaut er in die Wandschränke. „Hier ist schon alles leer. Nur meinen Mantel sollte ich mitnehmen.“ Dann entdeckt er seine Ersatzkrawatte hinten im Schrank. „Die bleibt hier. Eine Krawatte mit Modelleisenbahnen trage ich doch eher selten“, sagt der Senator und schmunzelt.

Der Grund für die leeren Schränke und vollgepackten Kisten: Die Schulbehörde (BSB) muss wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten an der Außenfassade für mehrere Monate umziehen. „Es haben sich Risse gezeigt“, sagt Behördensprecher Peter Albrecht. „Für die Arbeiten müssen die Fenster zugenagelt werden. Außerdem wäre die Lärmbelastung für die Mitarbeiter zu extrem.“

Modernes Kundencenter soll hier entstehen

Zusätzlich zur Fassade sind weitere Umbauten geplant. „Der Eingang wird barrierefrei und der Besucherbereich soll in ein modernes Kundencenter umgewandelt werden“, sagt Albrecht. Deshalb ziehen bis voraussichtlich Ende September rund 400 Mitarbeiter der Behörde gemeinsam mit Ties Rabe in das Ausweichquartier in der Amsinckstraße 28 im Stadtteil St. Georg. Dort arbeiten sie im ehemaligen Gebäude der Ausländerbehörde, die im vergangenen November an die Hammer Straße gezogen ist.

Ein Glücksfall für die BSB, da die nötige Infrastruktur bereits vorhanden ist. Telefone und Computer können pro­blemlos an das Behördennetz angeschlossen werden. Nur beim Senator selbst hat das zunächst nicht so ganz funktionieren wollen. Bis Sonntag waren die Steckdosen in seinem neuen Büro noch nicht angeschlossen, jetzt ist aber auch dieses Problem behoben.

Projekt verlief bisher problemlos

Ansonsten lief das Großprojekt trotz rund 6500 zu transportierender Umzugskisten bisher problemlos, erzählt Rabe im Gespräch mit dem Abendblatt. „Wir ziehen stockwerksweise um. In dieser Woche starten wir ganz oben mit der 16. Etage – dann folgen nach und nach die anderen Stockwerke.“

Daher ist er einer der ersten, die an diesem Montag zusammen mit Möbeln und Kisten den Aufzug im neuen Büro an der Amsinckstraße betritt. Im vierten Stock angekommen, muss sich der Senator zunächst orientieren. „Nach rechts muss ich, richtig?“, fragt er den Behördensprecher. Dann noch den Flur entlang und Ties Rabe steht in seinem neuen Büro. Groß und hell ist es hier. „Das gefällt mir gut“, sagt er lächelnd. Vor allem der ovale Konferenztisch aus hellem Holz hat es ihm angetan. „Den würde ich im September gerne mit zurück an die Hamburger Straße nehmen“, meint der 56-Jährige.

„Arbeitsabläufe sind komplizierter“

Doch nicht alles gefällt ihm in der neuen Adresse so gut wie das Mobiliar. „Die große Herausforderung für diese sieben Monate ist, dass die Mitarbeiter der Außenstellen der BSB weiterhin an der Hamburger Straße sitzen. Die räumliche Trennung macht die Arbeitsabläufe komplizierter, ich bin allein auf Telefon und E-Mail angewiesen, um mit ihnen zu kommunizieren und kann nicht wie bisher den direkten Kontakt suchen. Aber wir bekommen das hin.“

Während der Sanierungsphase bleibt die Postadresse (Hamburger Straße 31) der Schulbehörde die gleiche, auch die Telefonnummern ändern sich nicht. Nur Besucher müssen statt wie bisher in die Hamburger Straße bis Ende der Baumaßnahmen logischerweise in die Räumlichkeiten an der Amsinckstraße kommen.

Bis dahin hat sich auch Ties Rabe ganz sicher in seinem neuen Büro eingerichtet.