Hamburg. Vogelfans verfolgen den Hamburger Storch über das Internet. Auf dem Hof in Curslack ist nun eine neue Storchenfrau eingezogen.

Viele Vogelfans verfolgen seit Jahren das Familienleben des Hamburger Storches Rolf über das Internet und die Storchen-Webcam des Naturschutzbundes (NABU) Hamburg. Seit sieben Jahren kommt Rolf immer wieder auf den Hof Grundmann in Curslack zurück. Und jedes Jahr zieht er mit seiner Storchenfrau Maria dort Nachwuchs auf, im vergangenen Jahr waren es drei Jungstörche.

Auch in diesem Jahr kam Rolf, der in Hamburg als Frühlingsbote gilt, Mitte Februar als erster Storch aus seinem Winterquartier zurück. Zwei Wochen später kam auch Maria – und verunglückte wenig später tödlich. „Der Fundort der Störchin neben einem Hochspannungsmast deutet auf einen Flugunfall hin“, sagte Ilka Bodmann vom NABU. Letzte Woche noch hockte der zwölf Jahre alte Weißstorch traurig in seinem Horst, doch seit gestern hat Rolf eine neue Partnerin.

Storchenvater Jürgen Pelch, der Hamburgs Störche seit 40 Jahren betreut, sagte in der BILD: „Freitag saß sie noch auf einem Nachbardach und hat zugeguckt, wie Rolf mit anderen Männchen um seinen Horst gekämpft hat. Danach ist sie bei ihm gelandet.“ Pelch hat sie „Maria II.“ getauft. Auf den Bildern, die die NABU-Webcam gestern übertrug, zeigten sich Rolf und Maria II. bereits sehr vertraut.

Hamburg ist die Hauptstadt der Störche

In den kommenden Wochen werden noch rund 30 Storchenpaare in Hamburg erwartet. Damit ist die Hansestadt laut NABU die Hauptstadt der Störche. Zum Schutz der Störche pflegt und entwickelt der NABU in den Kirchwerder Wiesen die wichtigen Feuchtwiesen, auf denen die Hamburger Störche ihre Nahrung finden. Dazu werden Gräben angestaut, damit Frösche und andere Tiere gute Lebensbedingungen haben. Zudem kümmert sich NABU-Storchenexperte Jürgen Pelch ehrenamtlich um insgesamt 50 Storchenhorste und schafft damit die Voraussetzungen dafür, dass es auch in Zukunft noch Störche in Hamburg geben wird.

Der NABU hofft jetzt auf ein weiteres gutes Storchenjahr in der Hansestadt. 2015 wurden hier 29 Storchenpaare mit 50 Jungen gezählt. 2014 zogen in Hamburg insgesamt 29 Elternpaare 73 Jungstörche groß – es war das beste Ergebnis seit 52 Jahren.