Hamburg. Hamburger Schulbehörde hat stufenweises Programm bis nach 2020 für 6,5 Millionen Euro gestartet.
Der FDP geht die digitale Wende an den Schulen nicht schnell genug. „Lediglich an sechs von 310 staatlichen allgemeinbildenden Schulen gibt es eine flächendeckende WLAN-Infrastruktur. Das ist für das Jahr 2017 ein untragbarer Zustand“, sagt die FDP-Schulpolitikerin Anna von Treuenfels-Frowein. In einem Antrag, der in der Bürgerschaftssitzung am heutigen Mittwoch debattiert wird, fordern die Liberalen die Schulbehörde auf, „einen verbindlichen Zeitplan zu erstellen für die Etablierung einer flächendeckenden, leistungsfähigen WLAN-Infrastruktur an allen allgemeinbildenden Schulen“.
Umfassende „Bildungscloud“
Außerdem sollen alle Schüler nach dem Willen der FDP einen Zugang zur Plattform eduPort erhalten, die zudem zu einer umfassenden „Bildungscloud“ weiterentwickelt werden soll. Die Schulbehörde plant, dass bis Ende 2017 immerhin alle rund 20.000 Lehrkräfte der allgemeinbildenden Schulen Zugang zur schuleigenen Kommunikationsplattform bekommen. Über eduPort können sich alle Pädagogen von überall her mit ihren Computern, Laptops oder Smartphones in das schuleigene Datennetzwerk einloggen und so zum Beispiel Unterrichtsmaterial austauschen oder schulorganisatorische Fragen klären.
172 Lehrerzimmer sind ausgerüstet
Auch beim Thema WLAN sind die Pädagogen im Vorteil: Derzeit wird in den Lehrerzimmern der allgemeinbildenden Schulen das drahtlose lokale Netzwerk eingerichtet. Bislang sind nach Angaben der Behörde 172 Lehrerzimmer entsprechend ausgerüstet, bis Ende des Jahres soll der Ausbau an allen Standorten abgeschlossen sein.
Von 2018 bis 2019 sollen dann alle rund 120 staatlichen Stadtteilschulen und Gymnasien eine WLAN-Grundausstattung erhalten, die auch die Schüler nutzen können. Vorgesehen sind pro Schule in der Regel zehn WLAN-Zugangspunkte für die Unterrichtsräume. Nach Angaben der Behörde belaufen sich die Investitionskosten auf rund vier Millionen Euro. Erst danach können schrittweise die mehr als 200 Grundschulen mit WLAN ausgestattet werden, wofür noch einmal 2,5 Millionen Euro vorgesehen sind.
Treuenfels-Frowein dauert Ausbau zu lang
Treuenfels-Frowein dauert der Ausbau zu lang. „Die Schüler müssen also erst einmal weiterhin in der digitalen Diaspora leben“, sagt die FDP-Politikerin. Aus Sicht der Liberalen könnte Hamburg den WLAN-Ausbau zusätzlich über eine Finanzierung über das neue EU-Programm „WiFi4EU“ forcieren. „Wenn wir uns nicht schleunigst auf den Weg machen, wird es Deutschland niemals schaffen, im internationalen Vergleich die letzten Plätze beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu verlassen“, so Treuenfels-Frowein.