Hamburg. Ein Frau aus Schleswig-Holstein startet das Projekt “Refill Hamburg“: Eine interaktive Karte zeigt, wo Wasser gezapft werden kann.
Seit ihrer Kindheit ist Stephanie Wiermann im Umweltschutz aktiv. Insbesondere dem Plastikmüll hat die Web-Designerin den Kampf angesagt. Seit vergangenem Jahr führt sie den Blog "Plastikfreier Leben". In ihrem Wohnort in Horst nordwestlich von Hamburg veranstaltet sie meist ausgebuchte Kurse, in denen sie Selbstrühr-Rezepte für Geschirrspülmittel, Deo, Scheuerpulver und Zahnpasta weitergibt.
Jetzt startet Stephanie Wiermann ein neues Projekt in Hamburg: "Refill Hamburg" geht Ende März an den Start. Ziel ist die Reduzierung von Plastikmüll in der Stadt. Mit Hilfe einer interaktiven Karte sehen Hamburger und Besucher, wo sie sich in mitgebrachte Behälter kostenlos Leitungswasser in Trinkwasserqualität abfüllen könnnen.
Hamburg Wasser unterstützt das Projekt
"Mit Refill Hamburg will ich erreichen, dass wir nicht ständig diese ollen Plastikflaschen kaufen", sagt Stephanie Wiermann dem Abendblatt. Sie will auch zeigen, dass das Hamburger Leitungswasser Trinkwasserqualität hat und überall getrunken werden kann". Hamburg Wasser unterstützt das Projekt.
"Refill Bristol" war Vorbild
Die Idee zu "Refill Hamburg" hat Stephanie Wiermann kopiert: "Vorbild war Refill Bristol", sagt sie. In der Stadt im Südwesten Englands läuft das Projekt mit Erfolg. Dort gibt es inzwischen mehr als 200 Trinkwasser-Stationen.
Mitmachen bei Refill Hamburg können Cafés, Bars, Geschäfte. "Im Prinzip alle EInrichtungen, in denen Leitungswasser in Trinkwasserqualtiät gezapft werden kann" sagt Wiermann.
Hamburg ist die erste deutsche "Refill-Stadt"
Offiziell ist Refill Hamburg noch nicht gestartet, es gibt aber bereits Einträge für Trinkwasser-Refill-Stationen auf der interaktiven Karte, darunter die Unverpackt Läden bio.lose in Eimsbüttel, Stückgut in Ottensen und Twelve Monkeys auf St. Pauli. Auch die Trinkwassersäulen von Hamburg Wasser sind darauf verzeichnet, ebenso wie Wasserspender am Flughafen in Fuhlsbüttel. Mit dem Projektstart wird es auch Aufkleber für Läden, Cafés und Restaurants geben, in denen kostenlos Trinkwasser abgefüllt werden kann. Refill-Stationen können die Aufkleber per Email an hi@refill-hamburg.de bestellen.
Hamburg ist übrigens die erste deutsche Stadt, in der das Refill-Projekt umgesetzt wird. "Es bleibt aber garantiert nicht die letzte", sagt sie. Inzwischen beantwortet sie tägliche Anfragen aus anderen Städten, in denen Menschen von "Refill Hamburg" gehört haben und die die Idee ebenfalls umsetzen wollen.