Hamburg . Umverteilungspolitik würde Wachstums- und Innovationskräfte lähmen, sagt Henning Vöpel vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut.
Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz vor einer teilweisen Rücknahme der Reform-„Agenda 2010“ gewarnt. „Im Gegenteil: Wir müssen sie heute, da wir vor dem demografischen Wandel und der digitalen Transformation stehen, weiterentwickeln angesichts der Herausforderungen der Zukunft“, schreibt HWWI-Chef Henning Vöpel in einem Standpunktepapier des Instituts.
Zu glauben, man könne Globalisierung für mehr soziale Gerechtigkeit einfach eintauschen, wäre eine gefährliche Illusion. „Gleichwohl fängt die Politik wieder an, zu suggerieren, man könne Einkommensverteilung, Wachstum und Beschäftigung frei und unabhängig voneinander wählen“, schreibt Vöpel in seinem Kommentar.
Statische Umverteilungspolitik aber würde die Wachstums- und Innovationskräfte lähmen. Zentral sei dagegen die Aktivierung des Dreiklangs aus Bildungs-, Arbeitsmarkt und Steuerpolitik, um das unerfüllte Versprechen von gerechtem Wohlstand für alle zu erneuern.