Hamburg. “Die Kammer sind WIR“ hat extra einen Verein für den Wahlkampf gegründet. Das Bündnis legt seine Finanzen offen.
Postwurfsendungen an Tausende Unternehmen, Plakataktionen und eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit haben die Kammer-Rebellen zum Sieg bei den Plenarwahlen der Handelskammer geführt. Auf Anfrage des Abendblatts legen sie jetzt ihre Finanzen offen. Der Wahlkampf zur Handelskammer habe insgesamt 49.291 Euro und 13 Cent gekostet, sagt Kai Elmendorf, Finanzchef des Bündnisses „Die Kammer sind WIR“. Finanziert wurden die Kosten seinen Worten zufolge aus Spenden.
Da das Wahlbündnis „Die Kammer sind WIR“ keine juristische Person ist, wie eine Partei, und deshalb keine Spenden annehmen kann, hat die Gruppe um ihren Sprecher Tobias Bergmann eigens einen „Verein für Demokratie und Transparenz in Kammern e. V.“ gegründet, an den die Zuwendungen geflossen sind.
43 Einzelspenden
„Der Verein hat 43 Einzelspenden und insgesamt eine Summe von 53.610,50 Euro erhalten, die an die Bewerber zur Finanzierung ihres Wahlkampfes gegangen sind“, sagt Elmendorf dem Abendblatt. Neben ihm sind auch Tobias Bergmann und die Unternehmerin Wiebke Hildener im Vorstand des Vereins vertreten.
Dieser setzt sich laut Elmendorf für „die Förderung und Vermittlung staatspolitischer Bildung auf Grundlage des freiheitlich-demokratischen Gedankengutes mit besonderem Fokus auf Bürgerbeteiligung und Transparenz in deutschen Kammern“ ein, verstehe sich aber als überparteilich.
Namen der Spender bleiben geheim
Die Namen einzelner Spender nannte Elmendorf nicht. „Wir sind dazu gerne bereit, müssen dafür aber das Einverständnis der Spender einholen“ sagte er. Laut Aufstellung haben die „Rebellen“ 29 Spenden bis zu jeweils einem Betrag von 999 Euro erhalten und 14 Spenden mit einen Betrag zwischen jeweils 1000 und 10.000 Euro. Mehr nicht. Parteien sind gesetzlich dazu verpflichtet, Spenden ab einer Größenordnung von 10.000 Euro zu veröffentlichen.