Hamburg. CDU sieht Handlungsbedarf. Die Wohnung des Hamburger Innensenators galt als recht gut gesichert.
Nach dem Einbruch in der Privatwohnung von Innensenator Andy Grote (SPD) sieht die oppositionelle CDU weiter Handlungsbedarf. „Dem Senator gebührt dasselbe Mitgefühl wie anderen Opfern. Der Fall zeigt auch, dass Einbrüche nach wie vor ein bedeutendes Problem darstellen“, sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Dennis Gladiator. Der CDU-Landesverband reagierte bei Facebook mit zartem Spott: Dort wurde ein Bild mit einem Verweis auf die Funktion der Innenbehörde für Sicherheit und Ordnung veröffentlicht. Mit Bezug auf den Einbruch bei Grote stand darauf geschrieben: „Wir lassen das mal so stehen.“
Weitere Einbruchsversuche in der Umgebung
Wie das Abendblatt exklusiv berichtet, waren Unbekannte in die Wohnung des Innensenators eingedrungen, als Grote und seine Lebensgefährtin nicht daheim waren. In Polizeikreisen wird davon ausgegangen, dass die Täter nicht wussten, dass es sich um die Wohnung des Politikers handelt. In der Umgebung auf St. Pauli hatte es in derselben Nacht weitere Einbruchsversuche gegeben. Grote bemerkte den Einbruch, als er nach Hause kam.
Die Wohnung des Innensenators galt als recht gut gesichert, stand aber nicht unter einer dauerhaften Bewachung. Für die Gefährdungsanalyse bei Politikern, aber auch Diplomaten oder Wirtschaftslenkern ist die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts zuständig. Dort werden Empfehlungen erarbeitet. So gibt es Personenschutz, permanent oder anlassbezogen, und Objektschutz, einerseits durch Technik, aber auch durch die sogenannte Verpostung mit Personal.
Objektschutz durch Personal erhält lediglich Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Sein Wohnort in Altona wird rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Der Umfang des Objektschutzes ist stark abhängig vom Wohnort. Scholz’ Wohnung gilt als „problematisch“, also schwer zu überwachen. Das erfordert besonders viel Personal. Als Innensenator genießt Andy Grote aber durchgehenden Personenschutz.