Hamburg. Alarmstimmung bei den Sicherheitsbehörden. Innensenator Andy Grote ist einer der bestgeschützten Politiker der Stadt.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) ist Opfer von Einbrechern geworden. Unbekannte sind in seine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus eingestiegen. Die Täter kamen über die Balkontür. Der Senator und seine Lebensgefährtin waren zu dem Zeitpunkt nicht in der Wohnung.

Matthiae Mahl 2017; Olaf Scholz empfaengt als Ehrengaeste Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Außenminister Sigmar Gabriel; ANDY GROTE mit CATHERINE SAAVEDRA HERNABDEZ.
Matthiae Mahl 2017; Olaf Scholz empfaengt als Ehrengaeste Kanadas Premierminister Justin Trudeau und Außenminister Sigmar Gabriel; ANDY GROTE mit CATHERINE SAAVEDRA HERNABDEZ. © HA | Andreas Laible

Grote bemerkte den Einbruch erst, als er nach Hause kam. Der oder die Täter konnten unerkannt entkommen. Ob etwas aus der Wohnung gestohlen wurde, ist nicht bekannt. Die Polizei geht aber davon aus, dass Grote zufällig Opfer von Einbrechern wurde und die Täter nicht wussten, dass es die Wohnung des Innensenators ist. „In der Umgebung hat es in derselben Nacht mehrere Einbruchsversuche gegeben, die durch die Vorgehensweise auf immer dieselben Täter hinweisen“, sagt ein Beamter. Ein politischer Hintergrund der Tat wird ausgeschlossen.

Deshalb hat auch die Soko „Castle“ – zuständig für Serieneinbrecher – und nicht die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts den Fall übernommen. Polizisten sicherten Spuren in der Wohnung. Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen. Bei den Sicherheitsbehörden hat der Einbruch dennoch für Alarmstimmung gesorgt.

Einbruch bei Grote gibt Räsel auf

Eigentlich müsste die Wohnung des Innensenators zu den am besten gegen Einbruch geschützten Immobilien der Stadt gehören. Für Grote gilt wie für alle Innenminister der Länder eine besondere Sicherheitsstufe, zu der neben Personenschutz auch Maßnahmen zur Sicherung der Wohnung gehören. Die gehen natürlich weit über das hinaus, was die Polizei normalen Bürgern als Präventionsmaßnahmen gegen Einbrüche empfiehlt. Umso erstaunlicher ist es, wenn es Einbrechern gelingt, in die Wohnung eines Senators zu kommen, der immerhin schon seit 13 Monaten im Amt ist. Genug Zeit, um Sicherheitsmaßnahmen einzuleiten, gab es zumindest. Die Schutzmaßnahmen für den Senator wurden nach dem Einbruch noch einmal überprüft.

Grote war im vergangenen Sommer ins Visier der linksautonomen Szene geraten. Es gab damals mehrere Protestaktionen direkt vor dem Wohnhaus des Senators. Auslöser waren Polizeieinsätze gegen vorwiegend aus Afrika stammende Drogenhändler, die nahe den Hafenstraßen-Häusern Rauschgift verkauften und von Teilen der linken Szene Unterstützung erhielten.