Hamburg. Die Hamburger Köchin hatte zur Charity-Gala geladen. Ihre Gäste wurden von Moderatoren und Schauspielern bedient.

Ist das nicht die hübsche Polizistin aus dem Fernsehen? Und warum trägt Carlo von Tiedemann eine weiße Schürze? Die Gäste der Dinner-Show staunten nicht schlecht, als ihnen die Vorspeisen, Belugalinsen-Salat mit geräucherter Bachforelle, von den etwas anderen Kellnern serviert wurden. Wenn Cornelia Poletto (45) ruft, sind Hamburgs Prominente da.

Gemeinsam mit Christiane Dienhold, Geschäftsführerin des AKK, und Palazzo-Geschäftsführerin Michaela Töpfer lud Cornelia Poletto am gestrigen Abend zur großen Charity-Gala im Rahmen der Palazzo Dinner-Show im Spiegelzelt vor den Deichtorhallen zugunsten des Lufthafens ein. In der besonderen Einrichtung werden seit 2011 Kinder und Jugendliche betreut, die auf eine Langzeitbeatmung angewiesen sind.

Unter den Prominenten war auch Polettos Ehemann Rüdiger Grube

Neben der vergnüglichen Show „Kuriositäten“, die eine Hommage an die Blütezeit des Varieté ist, hatte sich Poletto noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen und sich illustre Unterstützung besorgt. Die Moderatoren Hubertus Meyer-Burckhardt, Carlo von Tiedemann, Nova Meierhenrich und Dennis Wilms sowie die Schauspielerinnen Sanna Englund und Rhea Harder-Vennewald und ihr Kollege Matthias Schloo von der ZDF-Vorabendserie „Notruf Hafenkante“ brachten den Gästen die Vorspeisen an die Tische.

„Die Service-Mitarbeiter vom Palazzo machen seit November Abend für Abend einen so tollen Job, dass wir sie so kurz vor Ende der Saison einfach mal entlasten wollten. Nein, Spaß beiseite. Ich freue mich total über die prominente Unterstützung. Wir haben uns möglichst viel Aufmerksamkeit für diesen tollen Abend gewünscht und konnten sie durch die Beteiligung der vielen fleißigen Hilfskellner auch erreichen.“

Es kann auch mal was zu Bruch gehen

Unter den Prominenten war auch Polettos Ehemann Rüdiger Grube (65). Der ehemalige Chef der Deutschen Bahn war ziemlich nervös vor seinem Auftritt vor Publikum: „Ich hoffe, es geht nichts zu Bruch. Aber wenn doch, bringen Scherben ja bekanntlich Glück.“ Seine Frau, die im Dinner-Zelt seine Chefin war, hatte schon im Vorfeld für den Abend prophezeit: „Da mein Mann sich auch zu Hause nicht scheut, mal den Tisch abzuräumen, ist er ganz geübt und wird bestimmt einen guten Job machen. Ich bin voller Vertrauen.“ Doch auch, wenn etwas zu Bruch ginge, sei sie niemandem böse.

Bei einer Personalie musste sich Cornelia Poletto gar keine Gedanken machen: Hubert Neubacher (44), Chef des Unternehmens Barkassen-Meyer, hat den Beruf des Kellners im Fünf-Sterne-Hotelgasthof Post im österreichischen Lech am Arlberg von der Pike auf gelernt. „Ich weiß, wie man einen Tisch eindeckt, Servietten faltet und serviert“, sagte Neubacher, der in Hamburg zunächst als Kellner im Renaissance Hotel gearbeitet hatte, bevor er 1994 zu Barkassen Meyer kam.

Model Sabia Boulahrouz machte mit Kellner-Schürze eine gute Figur

Aufgeregt war der gebürtige Österreicher dennoch: „Ich habe immer sehr gerne gekellnert, aber unter Beobachtung von Presse und Prominenten ist das noch etwas anderes.“ Cornelia Poletto sei keine strenge, aber eine gerechte Chefin. „Das ist ja klar, schließlich ist die Dinner-Show ihr Baby, und da soll alles perfekt klappen.“

Nach der Vorspeise, einem „italienischen Kaviar“, bestehend aus Belugalinsen-Salat mit geräucherter Bachforelle, folgte als Zwischengang eine Südtiroler Apfel-Sellerie-Suppe. Zum Hauptgang wurden „Ossobuco alla Poletto“ und, als vegetarische Variante, ein Risotto milanese mit grünem Spargel serviert. Zum Dessert gab es „Nougat und Passionsfrucht“.

Auch Model Sabia Boulahrouz und Visagist Boris Entrup machten mit Kellner-Schürze eine gute Figur. Für Entrup, der für kurze Zeit die „M&V Bar“ an der Langen Reihe auf St. Georg mitbetrieben hatte, war der Einsatz im Spiegelzelt eine willkommene Rückkehr in den Service. Wegen Krankheit absagen mussten Galeristin Kirsten Roschlaub und HSV-Fußballer Dennis Diekmeier. Dessen Ehefrau Dana unterstütze das prominente Küchen-Team tatkräftig.

Geprobt wurde mit dem überraschenden Personal nicht. Cornelia Poletto verließ sich ganz auf das Improvisationstalent ihrer Helfer und versprach, ganz genau hinzuschauen. „Vielleicht werde ich ja sogar versuchen, den einen oder anderen für mein Restaurant abzuwerben.“

Die Karten für diesen besonderen Abend kosteten zwischen 150 und 200 Euro. Insgesamt konnten rund 28.000 Euro an ticket-Erlösen erzielt werden. „Mit den Spenden werden neue Zimmer im ,Lufthafen’ eingerichtet, so dass sich die Kinder, die durch ihre Krankheit leider nicht zu Hause bei ihren Eltern sein können, dort noch wohler fühlen“, sagte die Gastgeberin zufrieden.