Hamburg . Nach dem Urteil zur Elbvertiefung: Senator und Hafenwirtschaft sind entschlossen, die Elbe wie vorgesehen tiefer auszubaggern.
Der Hamburger Hafen hat dank eines starken Endspurts im vergangenen Jahr ein leichtes Umschlagplus geschafft. „Wenn wir die gleichen Zahlen im nächsten Jahr wieder präsentieren können, dann haben wir das gut gemacht“, sagte Axel Mattern, einer der beiden Vorstände von Hafen Hamburg Marketing, am Mittwoch.
Der gesamte Güterumschlag des Hafens stieg um 0,3 Prozent auf 138,2 Millionen Tonnen. Der wichtige Containerumschlag erhöhte sich um 1,0 Prozent auf 8,9 Millionen Standardcontainer (TEU).
Zu dem Umschlagergebnis, das etwas besser als erwartet ausfiel, trug auch ein wieder steigender Warenaustausch mit China bei, dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens. Der Umschlag mit China erhöhte sich um 1,6 Prozent, und auch der zweitgrößte Handelspartner Russland legte um 4,5 Prozent zu.
Höchststand vor zehn Jahren
Damit bleibt der Hafen allerdings noch deutlich hinter seinen Höchstzahlen vor fast zehn Jahren von knapp zehn Millionen TEU zurück. Die Konkurrenten Rotterdam (plus 1,2 Prozent) und Antwerpen (plus 4,0 Prozent) legten stärker zu, die bremischen Häfen dagegen verloren 1,0 Prozent im Containerumschlag. Antwerpen hat Hamburg seit einiger Zeit vom zweiten Platz der Containerhäfen in Europa verdrängt und erstmals mehr als zehn Millionen TEU umgeschlagen.
Der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) nutzte die Gelegenheit, um die Entschlossenheit des Senats zur Durchsetzung der Elbvertiefung zu bekräftigen. „Der Hamburger Hafen ist und bleibt eines der wesentlichen Fundamente der wirtschaftlichen Entwicklung Hamburgs“, sagte er.
Damit erteilte Horch dem Ansinnen der Umweltverbände eine Absage, auf wesentliche Elemente der Elbvertiefung zu verzichten und sich auf die Verbreiterung der Fahrrinne zu beschränken.
Ermeute Klage?
Nachdem das Bundesverwaltungsgericht in der vergangenen Woche Nachbesserungen an dem Planfeststellungsbeschluss verlangt hatte, wollen die Umweltverbände auch gegen mögliche Ergänzungen eine erneute Klage in Betracht ziehen und das Verfahren möglichst weiter verzögern.
Der Trend zu immer größeren Schiffen setzte sich fort. Im vergangenen Jahr kamen 240 Containerriesen mit einem Fassungsvermögen von mehr als 14.000 TEU nach Hamburg, das sind 60 Prozent mehr als im Jahr zuvor.