Hamburg. Schon mal ein Casting verbockt? Hamburger Stars versuchen sich am reeperbahnigsten aller Reeperbahn-Klassiker.
Ob Castings für Filmrollen immer eine durch und durch gerechte Angelegenheit sind, darüber könnte man streiten. Dass die Mini-Auftritte durchaus amüsant sein können, weil sie in wenigen Sekunden zeigen, ob und was jemand draufhat – oder eben nicht? Kein Zweifel, dafür sind sie ideal. Deswegen ist es auch sympathisch albern und künstlerisch aufschlussreich anzusehen, wie knapp drei Dutzend hiesige Schauspielerinnen und Schauspieler jetzt per YouTube-Video von Hamburg aus zur Berlinale rüberwinken.
Für das Video „CastingCall Hamburg: Große Freiheit Nr. 7“ wurden vier geradezu legendäre Textpassagen aus dem wohl reeperbahnigsten aller Reeperbahn-Filmklassiker in eine Kamera gesprochen, wie es gerade in den Sinn kam, und das auch nicht immer gänzlich unfallfrei. Aber immer speziell.
Sätze, die nach Absturzkneipe auf St. Pauli riechen
Hans Albers; breites Hamburgisch: Sätze, die nach Wanken durchs Morgengrauen klingen und sich so anhören, wie die Bartresen-Patina in einer der klassischen Absturz-Kaschemmen auf St. Pauli riecht. Kann man eleganter und selbstironischer für die Filmstadt Hamburg werben? Nein, kann man nicht, sagten sich unter anderem die Hamburger Stars Barbara Auer, Gustav Peter Wöhler, Ulrich Pleitgen, Nina Petri und Andrea Lüdke und legten los.
„Ich könnte anheuern, wenn ich wollte … will ich aber nicht“, „Die große Freiheit hat mich fertiggemacht, ich bin ein Wrack“, „Was ist ’ne Frau gegen die See?“ und natürlich das gute alte, unkaputtbare „La Paloma ohe“. Wenn man es nur richtig angeht, steckt in jedem dieser Sätze genug Stoff, Fusel und Herzschmerz für mehr als eine filmreife Geschichte. In knapp fünf Minuten bekommt man sie alle zu sehen. Hat was.