Hamburg . Die Menschen in der Hansestadt sind laut einer Studie sehr heimatverbunden. Nordafrika hat als Fernreiseziel besonders zugelegt.

Die Hamburger genießen die schönste Zeit des Jahres nach wie vor gerne in Deutschland: 2016 hat etwa jeder Dritte Bewohner der Hansestadt seinen Haupturlaub in der Heimat verbracht. Das geht aus der aktuellen Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hervor, die am Mittwoch auf der Hamburger Reisemesse vorgestellt wurde.

Das beliebteste Inlandsziel der Hamburger war die Nordsee. 6,5 Prozent der Nordlichter, die im eigenen Land blieben, wählten Schleswig-Holstein als Reiseziel. Damit hat das Nachbarbundesland 2016 deutlich mehr Hamburger angelockt: Im Vorjahr waren es noch 4,4 Prozent gewesen.

Mecklenburg-Vorpommern hat Urlauber verloren

Dagegen ist Mecklenburg-Vorpommern auf der Beliebtheitsskala nach unten gerutscht. Während 2015 noch 8,9 Prozent der Hamburger die Mecklenburgische Ostsee oder Seenplatte besuchten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 5,9 Prozent – ein Verlust von 33 Prozent.

Innerhalb Europas ist Spanien mit 14,5 Prozent erneut klarer Spitzenreiter unter den ausländischen Urlaubszielen. Etwa jeder siebte Reisende entspannte auf den Balearen, Kanaren oder dem spanischen Festland. Platz zwei geht an Italien. Den stärksten Rückgang verzeichnete die Türkei: Nur noch 4,6 der Hamburger, die innerhalb Europas reisten, steuerten die Türkei an (2015: 6,6 Prozent). Damit lag das Land nur noch knapp vor Skandinavien (3,7 Prozent) und Österreich (3,5 Prozent).

Nordamerika das beliebteste Fernreiseziel

Jeder achte Hamburger verbrachte seine Ferien 2016 auf einem anderen Kontinent. Auf Platz eins landete Nordamerika, das seinen Anteil an Hamburgern mit 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln konnte. Auch sehr beliebt waren Reiseziele in Mittelamerika und der Karibik (2,3 Prozent)

Nordafrika konnte den Anteil der Hamburger laut Tourismusanalyse sogar um 150 Prozent steigern: Vergangenes Jahr wählten zwei Prozent der Reisenden dieses Urlaubsziel, 2015 waren es nur 0,8 Prozent.

Jeder siebte Hamburger plant 2017 zusätzlichen Urlaub

Im Durchschnitt waren die Menschen der Hansestadt 14,8 Tage an ihrem Urlaubsort und haben knapp 1300 Euro für ihre Reise ausgegeben. 62 Prozent der Hamburger waren mindestens fünf Tage unterwegs, und 36 Prozent haben ihren Urlaub in den eigenen vier Wänden verbracht.

Die Zahlen zeigen erneut, dass die Hanseaten öfter verreisen als der Bundesdurchschnitt, sie länger am Urlaubsort bleiben und mehr Geld auf Reisen ausgeben. Aus der Tourismusanalyse geht auch hervor, dass es die Hamburger auch in der kommenden Saison in die Ferne ziehen wird.

Gut die Hälfte der Bevölkerung hat bereits jetzt Urlaubspläne für das Jahr 2017. „Jeder Siebte plant sogar, mehr als einmal die Koffer zu packen“, heißt es in der Studie. Nur 15 Prozent wissen schon jetzt, dass sie dieses Jahr nicht verreisen werden.

Die Nordsee von oben