Hamburg. Das Gebäude wurde aufwendig saniert. Zu seinen Schätzen zählen die “Göttliche Komödie“ von Dante und “Il Filostrato“ von Boccaccio.
Nach einer aufwendigen Sanierung ist am Montag die historische Bibliothek des Gymnasiums Christianeum in Hamburg-Othmarschen neu eröffnet worden. Die Einrichtung ist nach Angaben der Kulturbehörde eine der bedeutendsten Schulbibliotheken in Deutschland. Von den 27.000 Bänden stammen mehr als 10.000 aus der Zeit vor 1800.
Sanierung des Gebäudes kostete 19,7 Millionen Euro
Zu den Prunkstücken gehören die "Göttliche Komödie" von Dante und "Il Filostrato" von Boccaccio, beides reich mit Miniaturen verzierte Handschriften aus dem 14./15. Jahrhundert. Ferner finden sich in der Bibliothek eine Wittenberger Gesamtausgabe der Werke Luthers aus den Jahren 1539 bis 1559, eine Berechnung der Kometenlaufbahn von Johannes Kepler mit dem Titel "De Cometis" (1619) und ein Mathe-Lehrbuch aus dem Jahr 1599.
"Diese Bibliothek bietet eine Orientierung in der Welt der Gedanken", sagte Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) bei der feierlichen Eröffnung. Das Christianeum schaffe auf diese Weise "eine bibliophile Brücke zwischen Geschichte und Moderne". Schulsenator Ties Rabe (SPD) bezeichnete die Einrichtung als ein "Kulturgut deutscher Bildungsgeschichte". Die Bücher stünden auch interessierten Bürgern zur Verfügung.
Das Gebäude des Christianeum wurde nach Angaben der Schulbehörde drei Jahre lang für 19,7 Millionen Euro saniert. Davon entfielen 1,2 Millionen auf die neue Bibliothek. Das 1972 eingeweihte Gebäude des dänischen Architekten Arne Jacobsen steht unter Denkmalschutz.