Hamburg. Flüchtlingsinitiativen starten Petition und fordern Ausnahmeregelung vom Senat. Kein sicheres Leben in Afghanistan.
„Es ist unfassbar, dass eine weltoffene Stadt wie Hamburg in Nacht-und-Nebel-Aktionen Menschen, die seit Jahren hier leben und Teil unserer Gesellschaft sind, in ein Land abschiebt, in dem Terroranschläge und Krieg zum Alltag gehören“, sagt Annika Jähnke. Sie ist Sprecherin des Bündnisses Hamburger Flüchtlingsinitiativen, zu dem sich laut eigenen Angaben rund 250 Engagierte aus etwa 100 Initiativen der Stadt zusammengeschlossen haben.
34 Afghanen aus Hamburg abgeschoben
Gemeinsam fordern sie ein Ende der Abschiebungen von Flüchtlingen nach Afghanistan. An den Hamburger Senat appellieren sie in einem eindringlichen Schreiben, sich nicht länger an der Abschiebepraxis zu beteiligen und eine Wiedereinführung der einst schon geltenden Senatorenregelung für Afghanen zu prüfen. Anlass ist eine Aktion vom 14. Dezember, bei der 50 Flüchtlinge aus Deutschland nach Afghanistan abgeschoben werden sollten. 34 saßen am Ende wirklich im Flugzeug, sieben von ihnen aus Hamburg.
Kein menschenwürdiges Leben
„Jeder Einzelne ist einer zu viel“, heißt es in einer Erklärung des Bündnisses. Denn nach Ansicht der Hamburger Initiativen ist Afghanistan alles andere als ein sicheres Herkunftsland. Es herrschten bewaffnete Konflikte zwischen dem Staat und den Terrorgruppen, es komme regelmäßig zu Attentaten mit vielen Toten. Vielerorts seien die Taliban und die Anhänger des „Islamischen Staates“ auf dem Vormarsch. „Dort ist kein sicheres, menschenwürdiges Leben möglich“, so das Bündnis.
Zudem wurde eine Petition gestartet. Mit den Unterschriften will das Bündnis den Druck auf den Hamburger Senat erhöhen, ein Zeichen zu setzen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Bündnisses unter www.bhfi.de.