Hamburg. Das Abendblatt stellt zehn Veranstaltungen der Saison vor – und einen Tanzlehrer, der zu seinen Kunden nach Hause kommt.

Wenn die Ballsaison beginnt, hat Nils Jürgens alle Hände voll zu tun. Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott, Discofox, Rumba – der 47-Jährige kennt sie alle und weiß, worauf es bei einem öffentlichen Tanzabend ankommt. Jürgens ist einer von Hamburgs wenigen mobilen Tanzlehrern, die ihre Schüler zu Hause im eigenen Wohnzimmer besuchen, um sie fit fürs Parkett zu machen. Sind es im Frühjahr und Sommer vor allem die Hochzeitspaare, denen er die richtigen Schritte für den Eröffnungstanz beibringt, bereitet er im Winter viele seiner Kunden auf die großen Hamburger Bälle vor.

Tanzen am Vormittag

Häufig müssen zwei bis drei Termine für den großen Auftritt im Festsaal reichen. „Die Kunst ist es, die Paare in kürzester Zeit auf ihren Auftritt vorzubereiten und dafür zu sorgen, dass sie den Tanz entspannt genießen können“, sagt der Tanzcoach. Vor zwölf Jahren hat er sich mit seiner mobilen Tanzschule selbstständig gemacht. Seitdem bietet er seine Dienstleitung in Hamburg und Umgebung bis in die Lüneburger Heide an. Jürgens Kunden haben häufig kleine Kinder und können nur schwer von zu Hause weg, oder sie arbeiten im Schichtdienst und bitten ihren Lehrer gern am Vormittag zum Tanz. Für 60 Minuten berechnet Jürgens pro Paar im Hamburger Stadt­gebiet 48 Euro.

Tanzcoach Nils Jürgens, Tanzen
Tanzcoach Nils Jürgens, Tanzen © Nils Jürgens/CSP PHOTODESIGN | Nils Jürgens

Bei der Ballvorbereitung, sagt Jürgens, sei weniger oft mehr. „Kann ich die Grundschritte und ein bis zwei Figuren sicher tanzen, sieht es nicht nur nach etwas aus, sondern macht auch mehr Spaß“, sagt der Tanzlehrer, der früher als Immobilienmakler tätig war. Er versucht seinen Schülern vor allem, Gefühl beim Tanzen zu vermitteln. „Nichts ist langweiliger als eine abgetanzte Rumba ohne Emotion. Gut ist es, wenn die Paare nicht nur körperlich, sondern auch emotional miteinander verbunden sind. Beim Tanzen darf es gerne knistern!“

Die Ehefrau des Chefs auffordern, aber richtig

Bei großen Bällen gibt es zudem die eine oder andere Regel zu beachten, sagt Jürgens. Der „Ballknigge“ betreffe vor allem die Herren: „Wie fordere ich die Ehefrau meines Chefs auf, ohne aufdringlich zu sein? Was mache ich, wenn es beim Tanzen um mich und meine Partnerin herum zu eng wird? Worauf muss ich achten, damit ich der Dame die Hochsteckfrisur nicht ruiniere?“

Das Abendblatt hat ausgewählte Bälle der Saison zusammengestellt:

Ball der Kultur am 21. Januar in der TriBühne Norderstedt
Unter dem Motto „Goldene Zeiten“ erstrahlt der Saal der TriBühne in Norderstedt in diesem Jahr ganz in Goldtönen. Zu aktuellen Radiohits und Klassikern aus vier Jahrzehnten, gespielt von der Gala-Band The Klubtones darf von 20.15 Uhr an gefeiert und getanzt werden. Auch eine Tanzshow wird es geben. Tickets für 29 Euro (Platzkarte) oder 18 Euro (Flanierkarte) sind unter der Telefonnummer 040/30 98 71 23 erhältlich

Hamburger Presseball am 28. Januar im Hotel Atlantic

Zeitungsverleger, Fernsehmoderatoren, Redakteure, Autoren und Agenten feiern beim Hamburger Presseball unter sich. Ausschließlich geladene Gäste, die alle „irgendetwas mit Medien“ machen, vertiefen hier bereits zum 68. Mal ihre Kontakte. Diesmal sorgt Schauspieler Ulrich Tukur mit seinen Rhythmus Boys für das Unterhaltungsprogramm. Wer mit wem gefeiert hat, ist am nächsten Tag natürlich in den Hamburger Medien nachzulesen (Karten nur für geladene Gäste).


Mediationsball am 4. Februar in den Mozartsälen

Bei den internationalen Mediationstagen geht es vom 2. bis zum 4. Februar um die Lösung von Konflikten. „Mit welchen Menschen entstehen neue Synergien?“ ist eine der Fragen, über die bei der Tagung gefachsimpelt wird. Beim Mediationsball kann die Antwort auf die Frage dann beim Tanz über das Parkett in die Praxis umgesetzt werden. Preis: 80 Euro, für Mitglieder und Kooperationspartner 40 Euro. Karten und Reservierung online buchbar unter internationale-mediationstage.de


Harburger Jägerball am 4. Februar im Privathotel Lindtner

Beim 70. Harburger Jägerball im Privathotel Lindtner dürfen auch in diesem Jahr die Laserschießanlage und weiteres Jagdambiente wie Hochsitz und Bäume im Festsaal nicht fehlen. Höhepunkt um Mitternacht ist ein Stargast, „der sich mit seinen acht goldenen Schallplatten schon bei Jung und Alt einen internationalen Namen gemacht hat“. Um wen es sich hierbei handelt, wird noch nicht verraten. Preis 40 Euro (Platzkarte), 20 Euro (Pirschkarte), Karten und Reservierung unter 040/79 00 90 oder unter www.jaeger-harburg.de


Venezianischer Maskenball am 11. Februar im Literaturhauscafé

Im Stil des venezianischen Karnevals können sich Gäste beim Ball der Initiative Maskenzauber an der Alster verkleiden. Getreu dem Motto „Dem Karneval wohnt man nicht bei, den lebt man mit“ wird in Adelsgarderobe aus dem Barock, Rokoko oder auch in Fantasiekostümen gefeiert. Die Maske darf natürlich nicht fehlen. Karten für 111 Euro zu bestellen unter www.maskenzauber.de


Ball über den Wolken am 11. Februar im Hotel Atlantic

Zum 67. Mal wird im Hotel Atlantic der Ball über den Wolken gefeiert. Unter dem Motto „Feels like Heaven“ gibt es einen Champagner-Empfang. Danach tischt Küchenchef André Trojanowski ein Drei-Gänge-Menü auf, bevor die Band „Soulisten“ zum Tanz auf das Parkett lädt. Karten zu 295 Euro (inklusive Champagner-Empfang, Menü und Mitternachtsbüfett) erhältlich unter Telefon 040/288 87 58 oder per E-Mail an meetings.atlantic@kempinski.com

Hamburger Seglerball am 18. Februar auf dem Hamburger Süllberg

Einmal im Jahr tauschen sieben Hamburger Segelvereine ihr Ölzeug gegen festliche Abendgarderobe und laden zum Fest auf den Süllberg. Zum „Tanz auf dem Süllberg“ sorgt das Team von Sternekoch Karl-Heinz Hauser für die kulinarischen Highlights. Getanzt werden darf dann zur Livemusik der Band Max & Friends. Karten zu 89 Euro (Tischkarte), 35 Euro (Flanierkarte) unter hamburger-seglerball.de


Hamburger Juristenball am 18. Februar im Hotel Atlantic

Unter der Schirmherrschaft von Justizsenator Till Steffen (Grüne) bitten die hamburgischen Anwalts-, Richter- und Notarvereine zum Tanz. Die Veranstalter freuen sich auf ein rauschendes Fest mit Tanzmusik, Soul, Funk und Disco. Preis 130 Euro mit Menü und Sektempfang, 90 Euro (Studenten), 80 Euro ohne Menü, 35 Euro (Studenten). Karten und Reservierung unter 040/611 63 50 oder www.hamburgerjuristenball.de


Blauer Ball am 25. März im Hotel Atlantic

Der traditionsreiche Blaue Ball zugunsten der Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Eppendorf findet 2017 unter der Schirmherrschaft von Innensenator Andy Grote (SPD) statt. Zum 20. Jubiläum in diesem Jahr sind einige Attraktionen angekündigt, wie Tanzshows aus drei Kontinenten und ein Showauftritt aus der „ABBA-Story“. Preis 85 Euro, Karten online buchbar unter www.shopblauerball.de


Ball der französisch-deutschen Freundschaft am 8. April

Der traditionelle Ball der französisch-deutschen Freundschaft des Vereins Hambourg Accueil, „Bal de L’Amitié Franco-Allemande“, findet bereits zum 27. Mal in Hamburgs Festsälen statt. Franzosen und Hamburger Frankreich-Liebhaber sind gleichermaßen willkommen. Für Preise und weitere Informationen info@hhaccueil.de