Harburg. Birgit Stöver verweist auf die Folgen einer Fusion der Geburtenabteilungen von Asklepios und Helios Mariahilf.

Die Harburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver kritisiert, dass es in Zukunft weniger Hebammen in Harburg geben wird. Sie kritisiert darüber hinaus, dass die zuständige Hamburger Gesundheitsbehörde hatte mit den beiden Harburger Kliniken strukturelle Veränderungen beschlossen hat, ohne die Bürgerschaft oder den zuständigen Ausschuss vorab zu informieren. Danach schließt die Asklepios-Klinik Harburg (AKH) ihre Geburtenstation und gynäkologische Abteilung, die Helios-Klinik Mariahilf schließt parallel dazu ihre Notfallaufnahme (das Abendblatt berichtete mehrfach).

Um mehr Aufklärung zu erhalten, hatte die Harburger Wahlkreisabgeordnete eine Schriftliche Kleine Anfrage an den Senat gestellt, deren Beantwortung durch den Senat jetzt vorliegt. Wesentliches Resultat, dass die Harburgerin aus der Antwort zieht: „Wie es aussieht, werden in Harburg künftig weniger Hebammen zur Verfügung stehen. Bisher haben am AKH 14 Hebammen und damit 9,2 Vollzeitäquivalente (VZÄ) gearbeitet und am Helios-Klinikum Mariahilf 24 Hebammen und damit 16,8 Vollzeitäquivalente. In Summe bedeutete das für werdende Mütter, dass Ihnen die Betreuung von Hebammen zustand, die zusammen 26 Vollzeitstellen ausgefüllt haben.“

Durch die Zusammenlegung der Geburtshilfe an Mariahilf sollen neben den bereits angestellten 24 Hebammen (16,8 VZÄ) aber nur 6 Hebammen eingestellt werden, von denen 3 bereits eingestellt Hebammen 2,8 VZÄ entsprechen. Stöver: „Geht man davon aus, dass die drei noch einzustellenden Hebammen logischerweise maximal 3 VZÄ entsprechen können, so ergibt sich durch diese Änderung ein Minus von 3,4 VZÄ in der Hebammenversorgung“.

Zugleich rechnet der Senat durch die Neuordnung der Geburtenversorgung ab dem 1. Januar 2017 mit 2500 Geburten an Mariahilf im Jahr. Die Christdemokratin dazu: „Durch diese Neuordnung durch den Senat werden sich viele Schwangere in Harburg künftig in die Krankenhäuser im Umland nach Niedersachsen hin orientieren, denn die Geburt eines Kindes ist für Eltern immer noch eine hochsensible Angelegenheit, bei der sie sich geborgen fühlen wollen. Eine riesengroße Geburtsstation werde diesem Bedürfnis nach individueller Betreuung nicht gerecht.“

Birgit Stöver fordert den Senat auf, wenigstens nicht an der Hebammenbetreuung zu sparen und mindestens die gleiche Versorgung wie vor der Neuordnung zu gewährleisten. „Schade auch, dass die zuständige Senatorin es nicht für nötig befunden hat, den Chefarzt für Gynäkologie, Professor Volker Ragosch bei den Plänen zur Schließung der Gynäkologie und Geburtshilfe in Harburg im Vorfeld einzubeziehen. Dieser hatte zusammen mit seinem Team in den vergangenen Jahren in Harburg die leistungsstärkste gynäkologische Abteilung des gesamten Konzerns aufgebaut. Ich teile ausdrücklich seine Bedenken, dass künftig in Harburg für gynäkologische Notfälle in der Notaufnahme des AKH noch eine Lösung gefunden werden muss“, sagt Stöver