Hamburg . Fans der Mittelmeerinsel müssen sich nicht sorgen, dass das Flugangebot von Hamburg aus drastisch zurückgeht.

Mehr als 600.000 Passagiere werden jährlich am Hamburger Flughafen allein auf den Verbindungen nach Palma de Mallorca gezählt. Damit gehört die beliebte Ferieninsel zu den wichtigsten Destinationen – und Air Berlin hatte im Sommer 2016 einen Marktanteil auf der Strecke zwischen Hamburg und Mallorca von rund 50 Prozent.

Am Dienstag jedoch kündigte die kriselnde Fluggesellschaft an, Mallorca künftig nicht mehr anzufliegen. Dennoch müssen sich Fans der Mittelmeerinsel nicht sorgen, dass das Flugangebot von Hamburg aus nun drastisch zurückgeht. Denn Air Berlin will die Flüge nach eigenen Angaben auf die österreichische Airline Niki, an der die Berliner derzeit beteiligt sind, übertragen. Der Air-Berlin-Großaktionär Etihad will gemeinsam mit dem Reisekonzern TUI einen neuen europäischen Ferienflieger mit Sitz in Wien formen; mit 60 Jets der Gesellschaften Niki und TUIfly soll er touristische Mittelstrecken in Südeuropa, Nordafrika und der Türkei bedienen.

Air Berlin wird grundlegend umgebaut

„Wir gehen fest davon aus, dass die neue Airline die Hamburger Mallorca-Verbindungen von Air Berlin übernimmt“, sagte eine Sprecherin des Flughafens Hamburg. Im Sommer 2016 seien dies 67 Flüge pro Woche gewesen, für den Sommer 2017 seien 71 Flüge geplant. „Selbst wenn aber nicht alle diese Verbindungen an die neue Fluggesellschaft gehen sollten, würden andere Airlines die Chance nutzen“, sagte die Flughafensprecherin. Die Mallorca-Strecken sind unter anderem deshalb so gefragt, weil der Türkei-Markt bröckelt.

Im Zuge der Sanierung wird Air Berlin grundlegend umgebaut. So will sich das Unternehmen auf Geschäftskunden sowie auf Langstrecken etwa nach Nordamerika und in die Karibik konzentrieren. Damit löst sich Air Berlin von den eigenen Wurzeln – mit Mallorca-Flügen war die Firma groß geworden.