Hamburg. Hamburger Polizei hat zehn Verdächtige festgenommen. Insbesondere während der dunklen Jahreszeit häufen sich die Taten.

Am Freitagabend stürmten Polizisten unter Leitung der Soko „Castle“ das Lokal "Vitra" am Wilhelmsburger Platz, das zuvor von Ermittlern als Treffpunkt und Rückzugsort von Einbrechern eingestuft worden war. Als die Beamten vorfuhren und blitzschnell das Vitra stürmten und umstellten, waren 32 Menschen, fast ausschließlich Männer, in dem Lokal. Sie waren völlig überrascht. „Die Aktion verlief reibungslos“, sagt ein Beamter.

Die Polizei richtete im Lokal eine kleine Befehlsstelle ein und überprüfte alle Gäste. Dabei konnten umfangreiche Abfragen über Computer gemacht werden. Auch Mitarbeiter der Ausländerbehörde waren in dem Einsatz, an dem insgesamt etwa 60 Beamte beteiligt waren, dabei.

Zehn Männer wurden von der Polizei festgenommen. Bei ihnen besteht der Verdacht, dass sie sich illegal in Deutschland aufhalten. Konkrete Hinweise auf Einbrüche wurden zunächst nicht gefunden. Allerdings wurden zwei Fälle von Urkundenfälschung entdeckt. Es besteht auch der Verdacht, dass der Koch schwarz gearbeitet hat.

Mehr Einbrüche in der dunklen Jahreszeit

Durch Razzien zeigt die auf die Einbrecherszene spezialisierte Soko "Castle" Präsenz. „Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigen die Fallzahlen im Wohnungseinbruch erfahrungsgemäß an. Wir wissen, dass insbesondere reisende Straftäter nach Hamburg kommen, um hier Einbruchstaten zu begehen“, hatte Polizeisprecher Timo Zill im Oktober gesagt. „Dies werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterbinden“.

Derartige Aktionen dienen auch dem Erkenntnisgewinn. Die durchsuchten Cafés sind meist beliebte Treffpunkte für Einbrecher, in denen Taten abgesprochen, Tipps ausgetauscht und Beute weiterverkauft wird. Am Ende sollen die Aktionen dabei helfen, Täter dingfest zu machen.

Erst Mitte Oktober hatte die Soko "Castle" mit 70 Beamten bei einer Razzia in einem Kulturverein in Harburg 32 Menschen überprüft und neun vorläufig festgenommen. Die „Soko Castle“ hatte im August 2015 ihre Arbeit aufgenommen. Es sei das Ziel der Abteilung, Hamburg für Einbrecher unattraktiv zu machen, hatte die Leiterin zum Start gesagt.