Hamburg. Der Bunker auf dem Heiligengeistfeld soll wachsen. Investor verpflichtet sich unter anderem zur Begrünung und zum Mahnmal.

Der Weg zur Begrünung des Bunkers am Heiligengeistfeld ist so gut wie frei: „Die geplanten pyramidenförmigen Aufbauten sind grundsätzlich genehmigungsfähig“, sagte Mittes Bezirksamtsleiter Falko Droßmann nach der baurechtlichen Prüfung des Mega-Projekts. Fragen zu Fluchtwegen oder Brandschutz seien geklärt worden.

Bekanntlich wollen die Geldgeber der Thomas J. C. Matzen GmbH den fast 38 Meter hohen, 1942 fertiggestellten Bunker an der Feldstraße mit einem 20 Meter hohen Aufbau um fünf Geschosse erweitern. Mit horizontaler und vertikaler Bepflanzung soll das Bauwerk dann auch grüner werden. Der Plan sieht fast 8000 Quadratmeter öffentliche Fläche und geringfügig weniger gewerblich genutzte Fläche vor. Unter anderem sind eine Sport- und Freizeithalle (bestuhlt bis zu 1100 Plätze), zwei Gästehäuser (mit zusammen mehr als 150 Zimmern), ein Fitnessclub und sogenannte Stadtteilflächen kalkuliert. Getoppt werden soll der Aufbau von einem Dachgarten, in dem es öffentliche und halb öffentliche Bereiche geben soll.

Maximal 30 Veranstaltungen pro Jahr

Nachdem die Bezirksversammlung Mitte dem stadtweit diskutierten Projekt bereits grundsätzlich zugestimmt hatte, verständigte sich nun auch der Bauausschuss auf strittige Details. Denn die Bezirkspolitik hatte ihr Wohlwollen an Bedingungen wie eine Höhenreduzierung oder ein schlüssiges Verkehrkonzept geknüpft. Nach Abendblatt-Informationen wurde nun bei fast allen Punkten ein tragfähiger Kompromiss gefunden.

Im Einzelnen sind das: Der für 99 Jahre von der Bezirkspolitik ausgeschlossene Erbbauvertrag wird von Finanzbehörde und Bürgerschaft auf eine neue Festlaufzeit von zunächst 50 Jahren reduziert. Zweitens: Der Investor verpflichtet sich vertraglich zur Begrünung, zum Mahnmal, zur Sportnutzung für den Breitensport, zu Künstler­zimmern und zur öffentlichen Zugänglichkeit des Parks. Drittens: Während des Doms sollen neben dem Breitensport keine Veranstaltungen in der Halle stattfinden, maximal 38 Veranstaltungen pro Jahr sind zulässig.

Bestandsmieter sollen langfristige Verträge erhalten

Viertens: Trotz starken Schattenwurfs und einer massiven Konzeption werden fünf Stockwerke genehmigt (von der Politik gefordert waren drei). Der Aufbau rückt aber 1,5 Meter von der Feldstraße ab, ein Verschattungsgutachten hatte dieses Ergebnis nahegelegt. Und: Weniger Geschosse hätten eine Sporthalle nicht möglich gemacht. Fünftens: Der Investor kann schon jetzt 124 Parkplätze nachweisen (nötig sind 377). Die Politik hatte ein Park- und Verkehrskonzept gefordert, das auch erstellt werden soll. Ziel sei nach wie vor ein unterirdisches Parkhaus mit Kleinspielfeld auf dem Dach. Sechstens: Die Bestandsmieter sollen langfristige Verträge erhalten und dürfen während der Bauphase nicht gefährdet werden.

Michael Osterburg, Fraktionschef der Grünen in Mitte, bezeichnete den Kompromiss als „Verbesserungen, die wir gegenüber dem ersten Entwurf erreicht haben.“ Das neue Verkehrskonzept für das gesamte Viertel, eine Begrenzung der Veranstaltungen in der Veranstaltungshalle auf dem Bunker, keine Verlängerung des Erbpachtvertrages und der schmalere Aufbau würden zu einer geringeren Belastung für die Menschen der unmittelbar umliegenden Quartiere führen.

Osterburg lobte vor allem das Verkehrskonzept: „Dieses Konzept muss zeitnah umgesetzt werden und sorgt so für eine Reduzierung der Lärmbelastung, des Feinstaubaustoßes und für mehr freie Flächen. Damit wird nicht nur verhindert , dads es zu Belastungen kommt, sondern sogar ein besseres Niveau als das heutige erreicht.“