Hamburg. Travestiekünstlerin folgt einer Einladung der Bündnisgrünen nach Magdeburg. Hamburgerin hat AfD wegen Volksverhetzung angezeigt.

Die Hamburger Travestiekünstlerin Olivia Jones will in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) ein Zeichen für Geschlechter- und Familienviefalt setzen. Am 16. November wird die Drag Queen in der Landtagskantine aus ihrem Buch "Keine Angst im Andersrum" lesen. In Sachsen-Anhalt ist die AfD die nach der Landtagswahl zweitstärkste Partei. Im Landtag hat sie 25 Sitze.

Hintergrund für diese Veranstaltung sind AfD-Verunglimpfungen und die Broschüre des Ministeriums für Gleichstellung von Sachsen-Anhalt mit Buchempfehlungen zur „Geschlechter- und Familienvielfalt“ für KiTas und Grundschulen. Die AfD Sachsen-Anhalt hatte gegen die Broschüre polemisiert und in einem Facebook-Post sogar Homosexualität mit Pädophilie in Zusammenhang gebracht.

"Keine Angst in Andersum"

Olivia Jones, deren Kinderbuch "Keine Angst in Andersum" in der Broschüre empfohlen wird, erstattete daraufhin Anzeige wegen Volksverhetzung. Mehrere Unterstützer, darunter der Landesfrauenrat, das Kompetenzzentrum für geschlechtergerechte Kinder- und Jugendarbeit und die Fraktion von Bündnis 90/Grüne im Landtag von Sachsen-Anhalt hatten Olivia Jones nach der Anzeige zu einer Lesung mit Diskussion eingeladen. Olivia, seit zwei Jahren Botschafterin der "Stiftung Lesen", kommt dieser Einladung nun in der Woche des "Bundesweiten Vorlesetags" nach.

"Mit uns gibt es keine Diskussion über verschiedene Arten der Partnerschaft", sagt Cornelia Lüddemann, Grünen-Fraktionsvorsitzende in Magdeburg. "Wir wollen die volle Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trangender, Transsexuellen und intergeschlechtlichen Menschen."