Hamburg. Immer mehr bekannte Köche wie Steffen Henssler und Tim Mälzer setzen auf die Hamburger Innenstadt. Sieben neue Lokale vor Eröffnung.
Immer mehr Gastronomen entdecken die Innenstadt als Standort und beleben die City auch am Abend. Sieben neue Lokale sollen demnächst eröffnet werden. Das Abendblatt stellt die Neuheiten vor:
Das Restaurant Barefood von Schauspieler Til Schweiger an der Lilienstraße nimmt schon am heutigen Freitag seinen Betrieb auf. Ganz in der Nähe, an den Kurzen Mühren, folgt am 11. November das Coa – es ist das zehnte Restaurant der Kette in Deutschland. In dem Lokal sollen die Gäste den Betreibern zufolge „Asien mit allen Sinnen erleben“.
Das auf Burger spezialisierte Franchise-Konzept „Hans im Glück“ wird im kommenden Jahr an den beiden Standorten Börsenbrücke (im Haus der Patriotischen Gesellschaft) und am Brandsende neue Lokale eröffnen.
Steffen Henssler eröffnet Anfang 2017 Lokal
Auch der Hamburger Fernsehkoch und Gastronom Steffen Henssler setzt neuerdings auf die City und wird nach Abendblatt-Informationen Anfang 2017 sein neues Restaurant an der Spitalerstraße eröffnen. Der Name ist noch ein Geheimnis, es wird gemunkelt, dass Henssler sich für „Ahoi“ entschieden hat. In den Räumen war mehr als 80 Jahre lang die Fischbratküche Daniel Wischer untergebracht, die jetzt noch an der Steinstraße und an der Großen Johannisstraße beim Rathaus zu finden ist. In der ehemaligen Commerzbank-Filiale am Gänsemarkt könnten auch schon bald Burger gebraten werden: Die Burgerlich-Geschäftsführer Gregor Gerlach und Sven Freystatzky verhandeln dem Vernehmen nach über die Anmietung der Fläche. Ein Lokal dieses Namens gibt es bereits in Köln und eines am Speersort in der Hamburger City: „Die Innenstadt ist für Gastronomie sehr attraktiv, dementsprechend prüfen wir diverse Standorte“ , sagte Freystatzky.
Am Rande der Innenstadt, in einem neuen Gebäude am Alsterufer, eröffnet voraussichtlich am 15. November Fernsehkoch und Gastronom Tim Mälzer (Bullerei, Off Club) Die gute Botschaft. Das Konzept: Es soll eine „Mensa, eine Art Kantine sein“, sagte Mälzer. Nebenan betreiben Joachim Mars (Marsbar) und Werber Martin Lohr ihr Restaurant Basil&Mars bereits seit Oktober. Auch der englische Starkoch Jamie Oliver, der sich inzwischen ein Gastro-Imperium aufgebaut hat, könnte schon bald mit einem Restaurant in Hamburg vertreten sein. Ein Franchisenehmer mit Sitz in Rotterdam sucht nach Abendblatt-Informationen für das Konzept „Jamie’s Italian“ nach einem Standort in der Hamburger Innenstadt. Es wurden bereits mehrere Makler kontaktiert.
Millioneninvestition in der Europapassage
Außerdem hat Sternekoch Ali Güngörmüs, der das Tagesgeschäft im Le Canard an der Elbchaussee, wie berichtet, an seine Köche abgibt, Interesse, ein Konzept in der Innenstadt umzusetzen, und sucht nach einer Fläche.
Auch die Europa Passage setzt auf Gastronomie und plant für das kommende Jahr eine Millioneninvestition: Im zweiten Stockwerk soll ein neuer „Food-Court“ mit unterschiedlichen Gastrokonzepten entstehen, die auch abends und bis zu sieben Tage in der Woche geöffnet haben.
Auch die renovierte ehemalige HSH-Nordbankpassage, Ende Juni als „Perle Hamburg“ neu eröffnet, hat allein 17 Gastronomieflächen. Einige davon haben bis spätabends geöffnet.
Citymanagerin begrüßt Entwicklung
Dass immer mehr Szene-Gastronomen in die Innenstadt drängen, kann auch Philipp Hass, Vermietungschef beim weltweit größten Immobilienspezialisten CBRE, bestätigen: „Es ist vor allen Dingen die finanzstarke Systemgastronomie, die sich in der Innenstadt ansiedelt. Die Nachfrage nach Flächen ist groß, und es werden dafür auch Quadratmeterpreise von mehr als 30 Euro bezahlt.“ Es sei ein Trend durch die Innenstadt zu flanieren und dabei nicht unbedingt einzukaufen, aber essen zu gehen. Das mache die City für die Gastronomie so attraktiv.
Citymanagerin Brigitte Engler begrüßt die Entwicklung, die aus ihrer Sicht „zu einer Belebung der Innenstadt in den Abendstunden beiträgt. Die Besucher der City haben heute gestiegene Erwartungen an die Aufenthaltsqualität. Vor dem Hintergrund ist ein breites und attraktives gastronomisches Angebot sehr wichtig geworden.“
Die Zunahme der Restaurants und Bars zeige, welch große Anziehungs- und Strahlkraft die Hamburger Innenstadt habe, so Engler. Das sieht auch Coa-Geschäftsführer Alexander von Bienenstamm so.