Hamburg . Wenn es nach dem Ex-Wirtschaftssenator Uldall geht, müssen Stundenpläne neu geschrieben werden. Er fordert den Senat zum Handeln auf.
Schulen müssen junge Menschen stärker auf den Beruf und das Leben vorbereiten – dieser Ansicht ist zumindest der Hamburger Landesverband des Wirtschaftsrats der CDU. Deshalb fordert dieser den Senat auf, ein neues Schulfach an Hamburgs Schulen einzuführen: Das Fach „Wirtschaft“ soll künftig auf dem Stundenplan der Kinder und Jugendlichen stehen.
„Wenn es eine zentrale Zielsetzung der allgemeinbildenden Schulen ist, Kinder und Jugendliche auf das Leben vorzubereiten, dann gehören die Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft auf den Stundenplan“, sagt Gunnar Uldall, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrats Hamburg und ehemalige Wirtschaftssenator. "Auch den Vater unseres deutschen Erfolgsmodells, Ludwig Erhard, müssten alle Schüler als wichtigen Teil ihrer Allgemeinbildung kennenlernen." Die Jugendlichen sollten frühzeitig und möglichst umfassend mit der Realität in der Wirtschaft und in den Unternehmen vertraut gemacht werden.“
Das Fach „Wirtschaft“ könne eine Brücke zwischen Schule und Arbeitswelt schlagen
Der Wirtschaftsrat Hamburg kritisiert, dass in den Hamburger Lehrplänen „Wirtschaft“ als Schulfach nur selten auftauche und häufig anderen Fächern bei- oder untergeordnet sei. Hier sieht Gunnar Uldall dringenden Nachholbedarf. Schulen müssten junge Menschen stärker auf den Beruf und das Leben vorbereiten. Dafür sei ein Schulterschluss von Schule und Wirtschaft nötig.
„Nur wenn Bildung auch wirtschaftliches Wissen umfasst, kann sie nachhaltig das Verständnis für das Alltagsleben in unserem Land fördern“ sagt Uldall. Oft lägen bei Schülern Vorstellung und Realität noch weit auseinander. „Ein Schulfach ‚Wirtschaft‘ kann eine Brücke schlagen zwischen Schule und Arbeitswelt und oft auch zwischen Wunsch und Wirklichkeit.“
Seine Forderung sieht der Wirtschaftsrat von einer Jugendstudie des Bundesverbands deutscher Banken untermauert. Laut der Studie haben vier von zehn Schülern schlechte oder gar keine Wirtschaftskenntnisse, zwei Drittel der Befragten interessieren sich jedoch stark für wirtschaftliche Themen. Gunnar Uldall: „Das ist ein Armutszeugnis für uns als führende Wirtschafts- und Industrienation Europas.“