Hamburg. Die Barclaycard Arena stand ganz im Zeichen der Freundschaft – bei der bisher größten und vorerst letzten Tabaluga-Show.
Sein Lieblingsgefährt ist seine Harley-Davidson. Doch das Rocker-Image passt nicht zum Tabaluga -Märchen. Zum Auftakt seines sechsten Rock-Musicals fährt Peter Maffay in einem offenen rot-schwarz gepunkteten Marienkäfer-Mobil auf einem Rundkurs durchs Parkett der Barclaycard-Arena. Den kleinen grünen Drachen hat er auf dem Rücksitz dabei und dem ist das Schneckentempo zu langsam. Doch so ein Marienkäfer-Cabrio ist eben kein knatterndes Motorrad.
10.000 Zuschauer erleben Maffay hautnah
Von Anfang an erleben die etwa 10.000 Zuschauer Maffay hautnah und zum Anfassen. Große Teile des Arena-Innenraums sind zur Spielfläche für seine Band, die Sänger, Schauspieler und die von Alex Burgos angeführten Tänzer umgebaut worden. Hinter der Bühne ist während der zweieinhalbstündigen Show emsige Hektik, denn die Tanztruppe wechselt die Kostüme im Viertelstundentakt. Als Ameisen, Bienen, Eisbären, Haremsdamen, Hasen und Kraken treten die Tänzer auf, wirbeln Salto-schlagend über die Bühne oder rasen auf Rollschuhen über die Laufstege.
Riesige Projektionen verwandeln die Arena in immer neue Welten. Grünland mit seiner Farbenpracht voller Blumen und Insekten, Eisland mit seiner schneebedeckten und frostigen Vegetation, es gibt einen Ausflug in eine Unterwasserwelt mit sanft dahin gleitenden Quallen und bunten Fischen und kurz vor Ende der Story den Lava-speienden Vulkan, der Grünland und Eisland gleichermaßen zu zerstören droht.
Tabaluga-Show ist aufwendig und prächtig
Visuell ist die Tabaluga-Show mit dem Untertitel „Es lebe die Freundschaft“ die aufwendigste und prächtigste, die Maffay und sein 180-köpfiges Team bisher auf die Beine gestellt haben. Dramaturgisch hat sie jedoch ein paar Schwächen, weil die Geschichte nicht so stringent erzählt wird wie in den Abenteuern zuvor. Wie immer geht es um den Konflikt zwischen Tabaluga und dem bösen Schneemann Arktos, diesmal mit einem überraschenden Ende. Doch Regisseur Rufus Beck, der auch als Magier und als Glückskäfer Teil des Spiels ist, musste Songs aus früheren Tabaluga-Stories in die aktuelle Produktuion einbauen.
Abend wird teilweise zur Nummernfolge
Durch dieses „Best Of“ wird der Abend teilweise zu einer Nummernfolge, deren Zusammenhang sich nicht sofort erschließt. Dem Publikum ist das jedoch egal, es freute sich an den beeindruckenden Projektionen und natürlich an den Songs und den Akteuren, die Maffay für die Tournee gewinnen konnte: Heinz Hoenig ist wieder als Arktos dabei, Uwe Ochsenknecht spielt die Kameliendame, Alex Wesselsky ist Arktos’ finsterer General, Linda Teodosiu singt den Part der Lilly. Für die weiteren Auftritte an diesem Wochenende in Hamburg sind Max Mutzke und Samy Deluxe als zusätzliche Gast-Stars angekündigt. Auch Udo Lindenberg hat Maffay am Freitagabend bei der Premierenfeier persönlich eingeladen, doch sein alter Kumpel steckt mitten in den Proben für das Musical „Hinterm Horizont“.
Am Ende des Abends freute Maffay sich nicht nur über einen gelungenen Tournee-Auftakt, sondern auch über eine Auszeichnung seiner Plattenfirma Sony. Für mehr als 200.000 verkaufte Alben von „Tabaluga – es lebe die Freundschaft“ wurde ihm eine Schallplatte in Platin überreicht.
Peter Maffay & Tabaluga, Sa., 8.10., 15 und 20 Uhr, So., 9.10., 13 und 18 Uhr, BarclayCard-Arena (S-Bahn Stellingen + Shuttlebus 380), Sylvesterallee 10, Karten von 48,35 bis 95,80 Euro in allen HA-Ticket-Shops, unter Telefon 30 30 98 98 sowie an der Abendkasse.