St. Pauli. Die Brüder Moaiyeri sind wegen Betrugs im Zusammenhang mit ihrem insolventen Restaurant Riverkasematten verurteilt worden.
Die beiden Brüder Bahman und Behrous Moaiyeri sind vom Amtsgericht Hamburg am Freitag zu Geldstrafen verurteilt worden. Sie waren wegen Urkundenfälschung, Betrugs und versuchten Betrugs angeklagt.
Hintergrund: Die beiden Szenegastronomen mussten wegen Räumungsklagen ihre Lokale – das Raven am Mittelweg, die Turnhalle an der Langen Reihe und die Riverkasematten am Hafen – schließen. In der Gerichtsverhandlung ging es um die Frage, ob die Angeklagten dem selbsternannten Kulturinvestor Klausmartin Kretschmer eine Mietkaution in Höhe von 30.000 Euro für die Riverkasematten schuldeten. Mit einer Strafanzeige hatte Kretschmer die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Er und seine Ex-Frau Dagmar Tamara hatten im Laufe der Verhandlung als Zeugen ausgesagt. Bahman und Behrous Moaiyeri behaupten die Kaution, in 500 Euro-Scheinen an Kretschmers Ex-Frau überreicht zu haben.
Bei dieser Version blieben die Brüder auch am letzten Prozesstag. Die Unterschrift auf der Quittung – Dagmar Tamara stritt den Erhalt des Geldes im Prozess ab – sei anscheinend gefälscht, sagte die Richterin in der Urteilsbegründung. Wer diese vermeintliche Fälschung begangen hatte, war nicht Gegenstand der Verhandlung.
Der Vorwurf der Urkundenfälschung bezieht sich auf einen Mietvertrag für ein Lager, das die Brüder angemietet hatten. Der Vertrag war auf den 30. Oktober 2005 datiert, weist aber eine 19-prozentige Mehrwertsteuer aus.
Allerdings wurde die Mehrwertsteuer erst 2007 von 16 auf 19 Prozent erhöht. Dieser Widerspruch sei einer der zentralen Punkte gewesen, sagte die Richterin. Nach einer zweistündigen Verhandlungspause sprach sie am Freitag beide Angeklagte in beiden Fällen schuldig: Bahman Moaiyeri wurde zu einer Geldzahlung von 12.600 Euro verurteilt, sein Bruder Behrous zu einer Zahlung von 7500 Euro. Die beiden Brüder kündigten an, in Berufung gehen zu wollen.