Hamburg. Auszeichnung für sein Buch „Der goldene Handschuh“. Es geht um eine Reeperbahn-Absturzkneipe und einen Frauenmörder.
Der Schriftsteller, Musiker und Schauspieler Heinz Strunk erhält in diesem Jahr den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis. Der Hamburger wird für seinen Roman „Der goldene Handschuh“ ausgezeichnet, teilte die Stadt Braunschweig am Mittwoch mit.
Mit dem Roman über die gleichnamige Reeperbahn-Absturzkneipe betrat der 54-Jährige, der zuvor eher Komödiantisches („Fleisch ist mein Gemüse“) verfasst hatte, 2016 neues Terrain. Strunk dringe ohne Sozialvoyeurismus in Dimensionen vor, an denen sich schon lange kein deutscher Autor mehr versucht habe, begründete die Jury ihre Entscheidung. Strunk schildere mit „diskreter Empathie ein Leben zwischen Abfall, Gewalt und Dauersuff“. „Er nutzt die gut recherchierte Geschichte des Hamburger Frauenmörders Fritz Honka für eine intime Begegnung mit den sozial Ausgeschlossenen der deutschen Nachkriegsgesellschaft.“
Strunk soll die Auszeichnung am 6. November überreicht bekommen
Strunk, dessen bürgerliche Name Mathias Halfpape ist, stammt aus Hamburg-Harburg. Sein autobiografisch gefärbtes Buch „Fleisch ist mein Gemüse“ von 2004 wurde mehr als 500.000 Mal verkauft und ist die Vorlage für ein Hörspiel, ein Theaterstück und einen Kinofilm. Zudem hat Strunk zahlreiche Hörspiel-CDs produziert und in Filmproduktionen wie der Serie „Mord mit Aussicht“ aus dem Jahr 2014 mitgespielt.
Der mit 30.000 Euro dotierte Wilhelm-Raabe-Literaturpreis zählt zu den angesehensten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Gestiftet wird er von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk. Strunk soll die Auszeichnung am 6. November in Braunschweig übergeben bekommen. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den österreichischen Schriftsteller Clemens J. Setz.