Berlin/Hamburg. Fünf Personen wurden am Sonnabend verletzt. Zuvor hatten die Hamburger bereits den Berliner Zugverkehr teilweise lahmgelegt.
Nach dem Testspiel des Hamburger SV am Sonnabend beim BFC Dynamo kam es in Berlin vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Fanlager. Wie die Polizei Berlin am Sonntag mitteilte, seien gewaltbereite Fußballfans beider Seiten an mehreren Orten aufeinandergestoßen, unter anderem auch im Mauerpark. Der Polizei gelang es jedoch mit einem Großaufgebot wiederholt, beide Lager zu trennen. Dennoch wurden nach ersten Informationen fünf Personen, darunter zwei Polizisten, verletzt.
Randale im ICE nach Berlin
Bereits vor dem Spiel war es am Berliner Hauptbahnhof zu einem erheblichen Zwischenfall gekommen: Während der Zugfahrt nach Berlin hatten die HSV-Fans randaliert und eine Toilette beschädigt, außerdem ließen sie sich offenbar nicht von den Zugbegleitern kontrollieren. Als der Zug aus der Hansestadt mit den etwa 110 Hamburger Fußballfans im Berliner Hauptbahnhof eintraf, standen bereits Beamte der Berliner Bundespolizei bereit.
"Wir wurden von der Deutschen Bahn informiert, dass es Schwierigkeiten mit einer Gruppe von Hamburger Fußballfans im Zug gab und waren direkt mit starken Kräften vor Ort", schildert Thorsten Peters, Pressesprecher der Berliner Bundespolizei, die Situation am Hauptbahnhof.
Die Fans wurden zur Sicherheit kontrolliert und ihre Personalien festgestellt. Im Zug fand die Bundespolizei auch zwei Messer, diverse Sturmhauben und Betäubungsmittel, die aber noch keinem Fan zugeordnet werden konnte. "Wir haben insgesamt 108 Identitäten festgestellt und 48 Rucksäcke durchsucht", erklärte Peters. Außerdem wurde ein Feuerlöscher im Zug betätigt und die Toiletten verunreinigt. "Es wurde ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt gestellt", ergänzte der Pressesprecher der Bundespolizei.
Aufgrund dieser Maßnahmen war der Berliner Zugverkehr am Hauptbahnhof auf den Gleisen 1 und 2 eingestellt. Erst gegen 15.45 Uhr wurde der Verkehr auf den Gleisen wieder freigegeben. Die HSV-Fans wurden danach von der Bundespolizei bis zum Hackeschen Markt begleitet, wo sie in einer Kneipe einkehrten. Trotz des Vorfalls durften sich die Fans wie geplant zum Testspiel in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark aufmachen.
Fahrgäste mussten auf andere Züge gebucht werden
Durch die Verunreinigungen, die an der Bordtoiletten entstanden, konnte der ICE 2528 der Deutschen Bahn nicht wie geplant nach einem Zwischenstopp am Berliner Hauptbahnhof zurück in die Hansestadt fahren. "Der Zug ist nach dem Vorfall in unser Installationswerk zur Säuberung gebracht worden", erklärte Désirée-Mareike Mierzwa von der Deutschen Bahn. Die geplante Fahrt mit dem ICE zurück entfiel.