Hamburg. Besitzer schrottreifer Fahrräder bekommen vier Wochen Zeit, ihre Räder rechtzeitig mitzunehmen – sonst droht die Verschrottung.

Fahrradbesitzer in Hamburg aufgepasst: Wer sein altes Klappergestell, das er vielleicht schon seit Monaten an der nächsten Straßenecke geparkt hat, behalten will, sollte sein Gefährt nun spätestens jetzt schnell in Sicherheit bringen. Wie die Stadtreinigung ankündigte, sollen aufgegebene und schrottreife Fahrräder bei einer Aktion Ende September in den Hamburger Bezirken entfernt werden.

Anwohner können Schrotträder über App melden

Demnach werden in Hamburg-Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord und Harburg ab sofort alte Schrotträder von Mitarbeitern der Bezirksämter mit leuchtend roten Aufklebern versehen. So bekommen die Besitzer noch die Gelegenheit, ihre Räder rechtzeitig mitzunehmen. Ansonsten werde die Stadtreinigung sie in der Zeit vom 26. bis zum 30. September abholen und entsorgen.

Anwohner, denen schrottreife Fahrräder vor ihrer Haustür auffallen, können diese bereits jetzt der Stadtreinigung für die Schrottrad-Aktion Ende September melden. Über die SauberAPP und die dort enthaltene Hotline-Funktion können Standort und ein Foto des Schrottrades mit wenigen Klicks auf dem Smartphone weitergegeben werden.

Koalition will freie Stellplätze schaffen

Im Mai hatten SPD und Grüne angekündigt, mehr Schrottfahrräder aus dem Hamburger Straßenbild entfernen lassen zu wollen als bislang. Mit dem Vorhaben will die Koalition zum einen freie Abstellmöglichkeiten schaffen, die durch die ungenutzten Räder besetzt werden. Besonders oft sammeln sich die Fahrradleichen laut Stadtreinigung im Umfeld von Bahnhöfen oder engen, dicht bebauten Altbauquartieren an. Zum anderen sollen die abgeschleppten Räder als Ersatzteil-Lieferanten genutzt werden.

Als Vorbild dient das Kaufhaus Stilbruch der Stadtreinigung. Dort werden noch nutzbare Möbel aus der Sperrmüllabfuhr verkauft. „Diese Erfahrungen sollten genutzt werden, um ein ähnliches System auch für die noch nutzbaren Teile der Schrotträder einzuführen. Denkbar wäre etwa, die nutzbaren Teile in einer Fahrradwerkstatt aufzubereiten und zu verkaufen“, sagte Lars Pochnicht, Fahrradexperte der SPD-Fraktion, dem Abendblatt.

2015 wurden 2683 kaputte Fahrräder von der Stadtreinigung entsorgt. 2014 waren es sogar 3085.