Hamburg. Erste U-Bahn bis zur neuen Station Elbbrücken soll ab Winter 2018 fahren. Gleisbau auf der 1,3 Kilometer langen Strecke beginnt.

Der Ausbau der U-Bahnlinie 4 in Hamburg Richtung Elbbrücken wird nach Angaben der Hochbahn weniger kosten als zunächst vorgesehen. „Wir werden um einen zweistelligen Millionen-Betrag unter den veranschlagten Kosten von rund 180 Millionen Euro bleiben“, berichtete der Technikvorstand der Hamburger Hochbahn, Jens-Günter Lang, am Montag. Er begründete die Einsparungen vor allem mit weniger Hindernissen wie Geröll und Felsen, die den ersten Abschnitt belastet hatten.

Das Projekt liege nach wie vor im Zeitplan, ergänzte Lang. Im Winterfahrplan 2018 solle die erste U-Bahn bis zur neuen Station Elbbrücken östlich der Hafencity fahren. Dieses neue Teilstück ab der Haltestelle Hafencity-Universität ist 1,3 Kilometer lang.

Eine mächtige Stahlkonstruktion soll die Haltestelle überdachen

Der Rohbau für die vorläufige Endstation Elbbrücken steht. Am 1. September beginne hier der Gleisbau, berichtete U-4-Projektleiter Dirk Göhring. Vor ihm breitet sich eine helle Betonwanne aus, dreht er sich um, schweift sein Blick gen Süden über den kleinen Grasbrook mit seinen Lagerhallen, elbabwärts zu den Hafen-Kränen, dann über den Fluss zur Elbphilharmonie, zum Michel und zum Fernsehturm. Um die außenliegenden Bahnsteige an den Elbbrücken zu verbinden, gibt es am Ende der Haltestelle einen Rundgang, der gleichzeitig als Aussichtsplattform beeindruckt. „Ein unheimlich schöner Ort“, schwärmt der Projektchef schon jetzt.

Die Bauarbeiten gehen gut voran
Die Bauarbeiten gehen gut voran © dpa | Axel Heimken

Eine mächtige Stahl-Glas-Konstruktion, 30 Meter hoch, soll die Haltestelle überdachen. Außerdem ist ein gläserne Röhre, ein „Skywalk“, rüber zur geplanten S-Bahn-Station vorgesehen, so dass Pendler aus oder gen Süden - Wilhelmsburg, Harburg, Stade - hier Ende 2018 umsteigen können. Die S-Bahn-Station wird von der Deutschen Bahn für 35 Millionen Euro gebaut. Sollte die U-Bahn eines Tages nach Süden fortgeführt werden, seien Pfeiler für die Brücke über die Elbe bereits vorhanden, berichtete der Projektleiter.

Zu den nächsten Bauetappen der Hochbahn zählt, den Tunnel- an den knapp 400 Meter langen oberirdischen Streckenabschnitt anzuschließen. Rund 350 Meter Tunnel und damit die Hälfte des unterirdischen Bauwerks seien für die nächsten Arbeiten fertig, berichtete Göhring. Hier sollen von März nächsten Jahres an die Schienen verlegt werden.

Ein Schalwagen, mit dem die Betonwände und Decken geformt werden, arbeitet sich im 10-Meter-Rhythmus Woche für Woche weiter vor, die graue Tunnelröhre wächst. „Donnerstags wird Beton gegossen“, berichtete Göhring. Rund 600 Tonnen härten danach über das Wochenende aus. „Später werden die Fahrgäste mit maximal 80 km/h hier durchrauschen und das schöne Bauwerk nicht wahrnehmen“, bedauerte Technikchef Lang unten im Schacht. Mit 18 000 Fahrgästen täglich rechnet die Hochbahn auf dem neuen Streckenabschnitt. Dazu muss die Hafencity an ihrem östlichen Ende am Baakenhafen noch kräftig weiterwachsen.