Hamburg. Sicherheitskonzept auf dem Heiligengeistfeld unverändert. Artisten in 40 Meter Höhe feiern Premiere. Tierschützer kündigen Protest an.
Autoscooter, Riesenrad und eine Wildwasserbahn: Der Hamburger Sommerdom ist am Freitag gestartet. Bis zum 28. August erwarten die Veranstalter rund drei Millionen Besucher - trotz der jüngsten Serie von Gewalttaten in Bayern. „Unsere Erfahrung ist, dass die Besucher sich davon nicht abschrecken lassen“, sagte Franziska Hamann, Referatsleiterin in der Wirtschaftsbehörde. „Im Gegenteil, dass sie dann erst recht kommen und sich das nicht nehmen lassen.“ Die Besucherzahl sei am Ende eher vom Wetter abhängig.
Das bisherige Sicherheitskonzept des traditionsreichen Volksfestes, das die Veranstalter als das größte im Norden bezeichnen, soll laut Polizei nicht verändert werden. Auf Einlasskontrollen soll verzichtet werden.
Tierrechtsinitiative will gegen Ponyreitbahn demonstrieren
Während beim Programm erstmals eine Motorradshow in 40 Meter Höhe in Hamburg gastieren wird und beim Regenbogentag am 4. August für eine tolerante Stadtgesellschaft demonstriert werden soll, hat die Tierrechtsinitiative Hamburg angekündigt, während der vier Volksfestwochen vom 29. Juli bis 28. August Unterschriften für ein Verbot von lebenden Tieren auf dem Dom zu sammeln. Konkret richtet sich die angestrebte Volksinitiative gegen den Betrieb der Ponyreitbahn der Schaustellerfamilie Kaiser.
Bekanntlich war es im Frühjahr zu einer Attacke von Tierschützern gegen den Betrieb gekommen, bei der zwei Kinder verletzt und vier Ponys verschreckt wurden. Von diesem Akt distanziert sich die Initiative allerdings.
Hochklassige Open-Air-Show zum ersten Mal beim Dom
Im regulären Programm des Sommerdoms heißt es dagegen: Zurück zu den Wurzeln. Denn die Facette der Akrobatik und Hochseil-Artistik kehrt zu den Schaustellern auf das Heiligengeistfeld zurück. Mit der Hochmast-Motorradshow der Geschwister Weisheit wird erstmals eine hochklassige Open-Air-Show auf St. Pauli zu sehen sein. Auf einem Drahtseil zwischen dem höchsten mobilen Artistenmast der Welt sollen eine Woche lang (vom 17. bis 24. August, jeweils 19 Uhr) drei Motorräder und zehn Artisten in zwölf bis 40 Meter Höhe ihre Kunststücke über den Köpfen der Besucher vollführen.