Hamburg . Am Mittwoch kam es zu stundenlangen Ausfällen in fast allen Hamburger Behörden. Grund: Eine von 50 Firewalls hatte versagt.
Ein überlasteter Server hat am Mittwoch Tausende Behördentelefone stillgelegt. Nach Angaben des zuständigen Unternehmens Dataport waren in Spitzenzeiten etwa 6000 Anschlüsse betroffen. Nicht erreichbar waren unter anderem die Polizei, alle Bezirksämter, das Staatsarchiv, Finanzamt und Senatskanzlei, die Landesbetriebe, die HafenCity-Universität, das Planetarium und die Justizvollzugsanstalten.
Nachdem es bereits am Vormittag zu stundenlangen Ausfällen gekommen war, tauchte das Problem am Nachmittag erneut auf. Dataport-Sprecherin Britta Heinrich führt die Störung darauf zurück, dass sich die Telefone nicht beim Server anmelden konnten. „Ähnlich wie bei der Anmeldung an einem Computer werden auch hier die Daten überprüft“, sagt sie. Das habe nicht geklappt.
Etwa 6000 Behördentelefone waren betroffen
Insgesamt betreut Dataport 80.000 Telefonanschlüsse der Hamburger Verwaltung. Innerhalb der letzten fünf Jahre wurde bei 60.000 die ISDN-Technik sukzessive durch so genannte NGN-Anschlüsse (Next Generation Network) ersetzt. Ziel ist, Daten- und Telefonetze in einer einheitliche Netzinfrastruktur zu bündeln.
„Das sind sehr komplexe Strukturen, bei denen es immer wieder mal zu Ausfällen kommen kann“, sagt Britta Heinrich. Theoretisch könne jedes Update oder jede Erneuerung einer Leitung eine Störung auslösen. Tatsächlich träten aber nur bei einem Bruchteil der 40.000 kleinen Veränderungen im Jahr Probleme auf.
Die 60.000 bereits aufgerüsteten Behördentelefone sind in fünf Cluster (Gruppen) aufgeteilt. Jedes dieser Cluster wird durch acht Firewalls gesichert. Bei dem aktuellen Fall am Mittwoch habe eine Firewall in einem Cluster versagt, so Sprecherin Heinrich. Dataport und der Hersteller der Hardware bemühen sich um eine dauerhafte Lösung des Problems.