Hamburg-Altstadt. Das Hamburger Abendblatt hat die Gastronomie in der neuen Einkaufspassage “Perle“ getestet. Ein kulinarischer Rundgang.

Seit ein paar Wochen hat Hamburgs neue Einkaufspassage „Perle“ an der Spitalerstraße ihre Türen geöffnet. Von außen sieht das Gebäude noch ganz schön nach Baustelle aus, im Inneren aber haben die meisten Geschäfte und Restaurants schon geöffnet. Die Food-Lounge, so hieß es, solle das neue Aushängeschild der Perle werden. Für viele Menschen, die in der Innenstadt arbeiten, aber auch für Besucher kommt damit eine neue Möglichkeit dazu, sich in der Mittagspause oder nach einem Stadtbummel zu stärken. Von Pizza über indische Speisen bis hin zu Sushi, Burgern, Eis und Feinkost ist alles im Programm.

Das Abendblatt hat sich umgesehen sowie die neu eröffneten Restaurants auf Mittagspausen-Tauglichkeit getestet. Ein kulinarischer Rundgang:

1. Das asiatische Restaurant Ginyuu hat einen großen Außenbereich. Eine Portion Sushi kostet etwa zehn Euro
1. Das asiatische Restaurant Ginyuu hat einen großen Außenbereich. Eine Portion Sushi kostet etwa zehn Euro © HA | Michael Rauhe

1. Ginyuu (asiatisch): Die asiatisch-pazifische Küche bei Ginyuu verteilt sich auf den zwei Ebenen mit einer Terrasse im Ober- und einer Außenfläche im Erdgeschoss am Gerhart-Hauptmann-Platz. Das Restaurant ist etwas abgetrennt vom Rest der Perle. Hier wird asiatische Küche mit industriell-urbaner Einrichtung kombiniert. Stilvoll und großstädtisch kommt die Einrichtung daher, ist allerdings etwas dunkel: Von den grauen Decken mit Schächten und Rohren baumeln kleine Lampen und beleuchten die Holztische; an der offenen Küche mit dunkelrot glänzenden Fließen und Holzverkleidung kann gegessen werden. Ebenso an den zwei Bars, in Lounge-Sesseln oder auf dem großen Balkon.

Ein Blick auf die Karte, die Preise sind angemessen (Vorspeisen ab 3,50 Euro, Nudelgerichte ab 7,50 Euro). Kaum Überraschungen; asiatische Suppen, Salate, Mittagspause, gebratener Reis, gebratene Nudeln. Interessanter klingt der Nachtisch: Schokomousse mit Ingwer, Wasabinuss und Salzkaramell zum Beispiel. Auch asiatische Burger hat das Restaurant als Vorspeisen im Angebot. Der Kyoto Beef Burger besteht unter anderem aus 60 Gramm Fleisch, Sesam Naan Brot und Wasabi-Mayonnaise. Er kostet 4,50 Euro. Das Rindfleisch ist gut gebraten, ein leichter Hauch von Wasabi liegt auf der Zunge. Auch das Sesambrot macht den Burger besonders.

Das Vulcano-Sushi mit Teriyaki-Hühnchen, Frühlingslauch, Sesam, Gurke, Salsa Rocha, Wasabi-Mayonnaise schmeckt ebenfalls und ist für 9,95 Euro erschwinglich. Gut dazu passen die Süßkartoffelchips. Ein bisschen weniger Mayonnaise hätte dem Sushi gut getan. Auch die Blätter hätten besser zusammenkleben können. Auf das Essen warten Gäste eine Viertelstunde, die Bedienungen sind jung, noch etwas unerfahren, aber freundlich. Ginyuu hat täglich von 11 bis 23 Uhr geöffnet und damit länger als die meisten anderen Lokale, die ausschließlich über die Perle zugänglich sind. Sie schließen um 20 Uhr.

Pluspunkt: An der Bar gibt es jeden Abend von 18 bis 21 Uhr eine „2for1“ Happy Hour für Cocktails


2. Die Burger in der Better Burger Company
liegen bei 6,90 Euro
2. Die Burger in der Better Burger Company liegen bei 6,90 Euro © HA | Marcelo Hernandez

2. Better Burger Company: Burger sind derzeit in aller Munde. Ein entsprechendes Lokal gibt es mit der Better Burger Company im Untergeschoss. Eine Karte gibt es nicht, das Angebot findet Platz auf einer kleinen Tafel. Hier wird der Burger selbst zusammengestellt: Gäste können zwischen verschiedenen Fleischsorten, Saucen und anderen Belägen – Gurken, Tomaten, Jalapenos, Bacon und vielen weiteren – wählen. Auch einen vegetarischen sowie einen veganen Burger hat das Lokal auf der Karte.

Allerdings lässt die Qualität für den Preis von 6,90 Euro etwas zu wünschen übrig. Das Brot ist wenig schmackhaft, der Käse erinnert an die Scheibletten-Variante aus dem Supermarkt. Dafür schmeckt das Rindfleisch frisch und saftig. Richtig ruhig ist es trotz der Nischenlage nicht. Die Küchengeräusche sind zu hören.



3. Beim Inder Suja sitzen die Gäste
mitten im Geschehen
3. Beim Inder Suja sitzen die Gäste mitten im Geschehen © HA | Michael Rauhe

3. Suja (indisch): Beim Inder Suja sitzen die Besucher inmitten des Einkaufszen­trums, es ist laut, bewegt. Eine Hauptspeise – darunter diverse Fleischsorten, Curry oder Vegetarisches – kostet zwischen 6,90 und 11,50 Euro. Außerdem wechselt das Angebot an der Theke täglich: Die große Portion Lamm samt Reis und Auberginen kostet beispielsweise 6,90 Euro. Das Fleisch könnte etwas weicher sein, der Reis ist einen Hauch zu trocken geraten.

Dafür müssen Gäste nur ein paar Minuten warten, bis das Essen auf dem Teller ist – zum Tisch gebracht wird es nicht. Für eine oftmals zeitknappe Mittagspause ist das vorbereitete Essen ein echter Pluspunkt! Wer sich etwas erholen möchte, sitzt allerdings zu sehr im Gewusel der Besucher.



4. Essen am laufenden Band gibt es bei
Aki Running Sushi
4. Essen am laufenden Band gibt es bei Aki Running Sushi © HA | Marcelo Hernandez

4. Aki Running Sushi (japanisch): Wer wenig Zeit, aber großen Hunger hat, ist hier genau richtig: In diesem Restaurant fahren die Sushi-Röllchen auf dem Laufband direkt am Tisch vorbei, Gäste könne sofort zugreifen und losessen. Die Portionen sind klein, die Auswahl aber ist groß: Neben Klassikern wie Maki und Sashimi gibt es auch Nudel- und Reisgerichte, Suppen und Nachtische. Die Sushi-Röllchen schmecken, ebenso der Nachtisch.

Die Atmosphäre changiert zwischen Sushibar und Schnell-Imbiss, hinter der Theke sowie im Essbereich wuseln freundliche Asiatinnen umher. Die Tische werden regelmäßig abgeräumt, so- dass sich die kleinen Teller nicht stapeln. Eine halbe Stunde „all you can eat“ kostet 10,90 pro Person, eine volle Stunde 12,90 Euro.

5. Der Italiener Da Emilio lockt mit
ruhiger Atmosphäre
5. Der Italiener Da Emilio lockt mit ruhiger Atmosphäre © HA | Michael Rauhe

5. Da Emilio (italienisch): Der Italiener Da Emilio befindet sich im Erdgeschoss. Der Essbereich ist leicht abgesetzt vom Mittelgang, dadurch ist er weniger belebt. Rohre laufen an der Decke entlang, von der einfache Glühbirnen baumeln: typische Indus­trie-Design-Elemente, wie es sie in vielen Restaurants gibt. Nur die Postertapete mit venezianischen Gondeln führt die Gäste gedanklich nach Italien. Einen Mittagstisch gibt es nicht; dafür eine kompakte Speisekarte voller italienischer Klassiker: Pizzen, Pasta, Salate, Tiramisu, Panna Cotta. Die Hauptgerichte liegen bei etwa acht Euro und sind recht üppig. Die Pizza hat einen dünnen Boden und ist mit frischen Zutaten belegt. Die Nudelgerichte sind nichts für den kleinen Hunger, al dente gekocht und gut gewürzt. Bis das Essen serviert wird, vergehen etwa 20 Minuten. Für Eilige gibt es am Tresen einzelne Stücke Pizza auf die Hand.


6. In der Comida Taqueria Mexicana
gibt’s die Alsterbox to go
6. In der Comida Taqueria Mexicana gibt’s die Alsterbox to go © HA | Marcelo Hernandez

6. Comida Taqueria Mexicana: Im mexikanischen Restaurant gibt es neben wöchentlich wechselnden Angeboten – aktuell Quesadilla Chorizo für 5,40 Euro – auch die praktische „Alsterbox to go“ mit verschiedenen Reisgerichten samt Hühnchen und unterschiedlichen Saucen. Auch eine vegetarische Variante wird angeboten. Die Portionen sind ausreichend groß für ein Mittagessen, und mit 4,90 Euro ist die Alsterbox recht günstig. Wer nicht die „to go“-Variante wählt, findet auch im Restaurant selbst ein ruhiges Plätzchen auf einem der bunten Stühle. Im Hintergrund läuft mexikanische Gitarrenmusik.

7. Immergrün verkauft Salate, Säfte
und Smoothies
7. Immergrün verkauft Salate, Säfte und Smoothies © HA | Marcelo Hernandez

7. Immergrün (Frisches und Gesundes): Zwar sind noch nicht alle Tische und Stühle aufgebaut, die Salatbar hat jedoch schon geöffnet. Im Immergrün ist richtig, wer Lust auf einen leichten Mittagssnack hat. Frische Salate gibt es für 6,45 Euro, dazu auf Wunsch einen frisch gepressten Saft für 2,50. Außerdem auf der Karte: Frozen Yoghurts, Smoothies und Ofenkartoffeln. Die Salate werden innerhalb weniger Minuten frisch zubereitet – Gäste müssen sich hier nicht auf lange Wartzeiten einstellen.

8. Das Lokal Daily’s bietet viele frische
Kleinigkeiten
8. Das Lokal Daily’s bietet viele frische Kleinigkeiten © HA | Marcelo Hernandez

8. Daily’s (frische Kleinigkeiten): Hier wird noch umgebaut, deshalb wirkt alles noch etwas unruhig. Die Bedienung ist jedoch schnell, und durch das vorbereitete Essen gibt es quasi keine Wartezeit. Das Angebot ist seltsam durchmischt: Es gibt Sushi (fünf bis sieben Euro), indisches Curry (vier bis sechs Euro) und Frozenjoghurt (drei bis vier Euro). In einer offenen Sitzecke finden Gäste Platz zum Essen und eine Premium-Lage zum Leute gucken.


9. Fast Food für Fleischliebhaber gibt
es im Kochlöffel
9. Fast Food für Fleischliebhaber gibt es im Kochlöffel © HA | Marcelo Hernandez

9. Kochlöffel (Fast Food): Im Kochlöffel müssen die Gäste mit längeren Wartezeiten rechnen. Der Essbereich ist offen, es ist relativ laut und belebt. Das Angebot im Lokal spricht vor allem Fleischliebhaber an.

Ein Menü mit Würstchen, Hühnchen oder Burger plus Pommes und Getränk kostet zwischen fünf und neun Euro. Die vegetarische Variante mit Frühlingsrollen und Pommes schmeckt etwas fad.


10. Kaffee und Snacks gibt es bei Coffee
& Deli
10. Kaffee und Snacks gibt es bei Coffee & Deli © HA | Marcelo Hernandez

10. Coffee & Deli: Freundliches Personal und schnelle Bedienung: Das Lokal ist abgetrennt vom Trubel und gemütlich eingerichtet. Durch große Tische ist es auch für größere Gruppen geeignet. Es gibt ein breites Angebot: kleinere Speisen wie Kartoffelsalat und Bockwurst (sechs bis sieben Euro), Salate und vegetarische Suppen (fünf bis sechs Euro). Die hausgemachte Limonade für 1,50 Euro gibt es zu jedem Essen dazu. Die Waffel als Nachtisch für zwei bis vier Euro ist zu empfehlen. Das besondere Extra des Ladens: An jedem Tisch können Gäste ihre Handys aufladen.

11. Italienisches Essen zu fairen Preisen
bei Trattoria Vitello
11. Italienisches Essen zu fairen Preisen bei Trattoria Vitello © HA | Marcelo Hernandez

11. Vitello Pizza und Pasta (italienisch): Die Trattoria Vitello befindet sich ebenerdig am Gerhard-Hauptmann-Platz. Etwa zehn Tische gibt es im Innenbereich, der Außenbereich ist deutlich größer. Der tägliche Mittagstisch, bei dem Gäste aus unterschiedlichen Pasta- und Pizzagerichten wählen können, ist geschmacklich zu empfehlen. Die Nudeln sind al dente, die Zutaten schmecken frisch, und wer mit dem Wetter Glück hat, kann sein Essen bei schöner Atmosphäre unter freiem Himmel genießen. Bis das Nudelgericht kommt, vergehen beim Abendblatt-Test etwa 15 Minuten.

12. Feines aus der Frischetheke im neu
eröffneten Lindner
12. Feines aus der Frischetheke im neu eröffneten Lindner © HA | Marcelo Hernandez

12. Lindner Feinkost: Mit der Eröffnung der Perle gibt es auch eine neue Lindner-Filiale. Jeden Tag zwischen 12 und 15 Uhr bietet der Feinkosthandel einen Mittagstisch, bei dem Gäste zwischen verschiedenen Pasta-Gerichten à 5,50 Euro wählen können. Die Nudeln mit Garnelen, Rucola und Pesto schmecken bissfest und angenehm würzig.

Für den kleinen Hunger gibt es Wraps (ab 3,25 Euro), belegte Brötchen, Gemüse, Kartoffelsalat, Frikadellen und vieles mehr direkt aus der Auslage. Lange Wartezeiten müssen die Besucher für den Mittagstisch nicht einplanen.


Eröffnen in Kürze: Gustosa (mediterran), Klässig’s Austernbar, Langnese Happiness Station (Eis), Fish & Ships.