Hamburg. Am Sonnabend spielt die kommerziell erfolgreichste Künstlerin der Welt im Volksparkstadion. Mit 34.000 Fans und ohne offizielle Bilder.

Sie hat mehr Facebook-Freunde als Deutschland Einwohner, ist die meistgesehene Künstlerin auf Youtube, multiple Grammy-Gewinnerin und gern mal Diva. Kurzum: Rihanna ist schon mit 28 Jahren Weltsuperstar. An diesem Sonnabend beehrt die Ausnahme-Künstlerin zur Deutschlandpremiere ihrer „Anti World Tour“ das Hamburger Volksparkstadion (Einlass 17 Uhr, Karten ab 65 Euro). Und sorgt bei Berichterstattern schon vorab für Ärger.

34.000 Karten sind für das Gastspiel in der Hansestadt bereits verkauft, doch wie so häufig in jüngster Zeit wird es keine offiziellen Fotos des Konzerts geben. „Wir wurden informiert, dass keine Fotografen für das Hamburg-Konzert zugelassen werden“, bestätigt der deutsche Veranstalter. „Gründe dafür wurden uns vom Rihanna-Management nicht mitgeteilt.“

Agentur sagt nach Fotoverbot auch Textberichterstattung ab

Damit tritt die millionenschwere Pop-Künstlerin, die als Robyn Rihanna Fenty auf Barbados geboren wurde und ansonsten wenig Probleme mit zu viel Öffentlichkeit hat, das fotoscheue Erbe von Sängerinnen wie Adele oder Lady Gaga an. Bei namhaften Künstlern ist es inzwischen der Regelfall, dass entweder nur Bilder von ausgewählten Konzerten veröffentlicht werden dürfen oder Fotografen sich vor Konzertbeginn an Knebelverträge binden müssen. Im Fall von Rihanna etwa sagte die Deutsche Presse Agentur aufgrund des Fotoverbots auch die Textberichterstattung ab.

Kleiner Trost für alle Fans: Mit dem Handy darf während des Hamburg-Konzerts gefilmt und fotografiert werden. „Handys können wir ja schlecht verbieten“, sagt der Veranstalter. Wobei das kalifornische Start-up Yondr inzwischen auch etwas gegen den exzessiven Gebrauch von Mobiltelefonen bei Konzerten erfunden hat: eine Handyhülle mit Sicherheitsschloss.

Neuentwicklung soll auch das Fotografieren mit Handy verhindern

Damit kann das Telefon zwar mit ins Konzert genommen, aber nicht genutzt werden. Beim Überraschungskonzert der wiedervereinten Guns N’Roses im April in Los Angeles kam die Neuentwicklung zum Einsatz. Und auch Alicia Keys hat die abschließbaren Hüllen bei einem Geheimkonzert im Berliner Club Lido benutzt. Sämtliche Besucher mussten am Eingang ihre Telefone in die Neopren-Hüllen packen lassen.

Für den Tour-Tross von Rihanna kommt diese Entwicklung dennoch zu spät. Die 28-Jährige hat nach Verschiebungen im Frühjahr mit ihrem aktuelle Album „Anti“ bereits Nordamerika bereist, nun stehen Hamburg, Berlin, Wien oder etwa Zürich auf dem Spielplan. Die gute Nachricht für das Gastspiel im Volkspark: Es soll am Sonnabend bei 20 Grad immerhin trocken bleiben. Die schlechte Nachricht: Bei mindestens 34.000 Gleichgesinnten sollte die Wahl der Verkehrsmittel bedacht werden. Wie berichtet sind Autostaus programmiert und auch der öffentliche Nahverkehr eher eine der langsamen Ab- und Abreisemöglichkeiten.

Rihanna wird das nicht stören - es muss davon ausgegangen werden, dass bei fast 200 Millionen verkauften Tonträgern eine privilegierte Anreise der Solokünstlerin garantiert wird. Womöglich gilt das auch für ihre Support-Künstler:DJ Mustard und Big Sean.