Hamburg/Hannover . An diesem Freitag spielen Chris Martin und Co. im Volksparkstadion. Was man zum Coldplay-Konzert wissen muss und wie es 2002 war.
Es gab mal Zeiten, da spielte Coldplay noch nicht in großen Stadien, sondern in kleinen Clubs. Im Juli 2002 gaben sie ihr einziges Konzert deutschlandweit in der Großen Freiheit. Offenbar traute sich die Band, die damals nur ihr zwei Jahre altes Debüt "Parachutes" veröffentlicht hatte, nicht mehr zu. Gerade einmal eine Hand voll Termine muteten sich die Mittzwanziger insgesamt zu. Der Brit Pop war etwas in Verruf geraten, zu viele zu gleiche Bands, auch Coldplay wurden als weitere "Boring British Band" abqualifiziert.
Zu Unrecht wie das Konzert zeigte: Die Große Freiheit schon lange vorher ausverkauft, die Stimmung grandios. In der Kritik hieß es damals: "Eingängige, von Gitarren dominierte Melodien ziehen die Zuhörer in den Bann und bringen sie in Bewegung. Mitunter eingestreute schrille Sequenzen, in denen die Gitarren gequält werden, gelten als Kunst und gemahnen an Radiohead, während die ruhigen Klaviereinlagen und die Stimme des Sängers Chris Martin, der auch Ausflüge ins Falsett nicht scheut, musikalische Vielfalt demonstrieren. Das unprätentiöse Auftreten mit den melancholischen Texten schließlich trifft exakt den Nerv der Generation Britpop: Titel wie "We Live In A Beautiful World" scheinen nicht nur herrlich harmlos, sondern treffen wunderbar vielseitig alle Lebenslagen, Weltschmerz inklusive.“
Einen Monat und eine CD später ("A Rush of Blood To The Head") begann der Aufstieg Coldplays zu einer der erfolgreichsten Bands der Welt.
In diesen Tagen haben bei den Dreharbeiten zum neuen Video von Coldplay in Hannover die Statisten vergeblich auf die Band gewartet. Rund 1200 Komparsen hatten am Donnerstag im Eisstadion der Indians die Aufgabe, brennende Wunderkerzen in die Höhe zu halten, während ein Paar zum Song "Everglow" auf dem Eis tanzte.
Viele waren in der Hoffnung gekommen, die Musiker rund um Sänger Chris Martin einmal in intimer Atmosphäre zu erleben. Die Fans warteten aber vergeblich auf ihre Idole. Das Management habe aus Sicherheitsgründen entschieden, dass die Band erst am Nachmittag anreist und dann allein dreht, sagte Indians-Geschäftsführer David Sulkovsky.
Anreise für Coldplay-Fans aus dem Norden erschwert
Vermutlich sind Chris Martin und Band inzwischen längst in Hamburg. An diesem Freitag spielt Coldplay im Volksparkstadion. Auf dem Programm stehen auch die englische Folk- und Soulsängerin Lianne La Havas und die 19 Jahre alte kanadische Pop- und R&B-Musikerin Alessia Cara. Das Konzert ist offiziell ausverkauft. Im Internet werden allerdings noch Karten gehandelt. Bei Ebay gab es am Freitag noch reichlich Tickets im Angebot. Die Preise bewegten sich für zwei Tickets am Vormittag zwischen rund 400 Euro und 1200 Euro.
Einlass ist um 18 Uhr. Möglicherweise werden sich viele Fans verspäten, denn die Anreise aus dem Norden wird ihnen am Freitagnachmittag erschwert. Wer schon am Mittag aus dem Norden mit dem Auto nach Hamburg anreist, sollte die A7 bei Großenaspe umfahren. Hier hat es in der Nacht zu Freitag einen schweren Unfall mit einem Zuckersirup-Transporter gegeben. Die Autobahn ist dort komplett gesperrt. Der Verkehr staut sich in beide Richtungen kilometerlang.